Wieder Leichenumrisse in Dresden gesprüht
In Dresden haben Unbekannte erneut Leichenumrisse aufgesprüht. Am Haltepunkt Strehlen, sowie vor der Landesgeschäftsstelle der Linken auf der Kleiststraße haben in der Nacht zu Freitag Unbekannte mit Sprühkreide die Umrisse von getöteten Menschen aufgesprüht. Zudem wurde vor der Landesgeschäftsstelle der Linken im Kleistkarree der Schriftzug „Eure Schuld Reutlingen“ aufgebracht. Beide Vorfälle sind der Dresdner Polizei seit Freitagmorgen bekannt, teilte eine Sprecherin auf unsere Anfrage mit.
Wie ein Sprecher der Linken sagte, legt "dieser direkte Verweis auf den Mord eines Asylsuchenden an einer Frau, der auch bundesweit für Schlagzeilen sorgte, eine asyl- und fremdenfeindliche Motivation der TäterInnen nahe."
Am Haltepunkt Strehlen wurde nach Angaben der Bundespolizei diesmal mit brauner Farbe ein Leichenumriss aufgemalt, mit roter Farbe wurde Blut symbolisiert. Zudem stand auf hunderten Papierschnippseln, die dort verteilt waren, "Migration Tötet", sagte Sprecher Holger Uhlitzsch auf unsere Anfrage.
Urheber Identitäre Bewegung?
Auf den Zetteln wird auf den Internetauftritt der sogenannten "Identitären Bewegungen" verwiesen. Diese ist der rechtsextremen Szene zuzuordnen, sagte Uhlitzsch. Die Ermittlungen werden an den Staatsschutz abgegeben, teilte der Sprecher abschließend mit. Ob die Sprühereien strafrechtlich relevant sind, ist noch unklar. Man prüft, ob Volksverhetzung vorliegt oder Störung des öffentlichen Friedens.
Seit etwa zwei Wochen beschäftigen Leichenumrisse an Bahnhöfen in Heidenau, Königstein und Dresden, aber auch vor dem sächsischen Landtag die Polizei. Ob es sich beim aktuellen Fall um die gleichen Täter wie bei den anderen Attacken oder um eine Nachahmungstat handelt, wird Gegenstand der Ermittlungen sein. Bei einer Sprühaktion am Landtag sind vier Männer auf frischer Tat ertappt worden.