Warnstreik und Demo: DVB und Kitas betroffen

Zuletzt aktualisiert:

Der Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch zu 100 Prozent die Belegschaft der Dresdner Verkehrsbetriebe erreicht. Alle Straßenbahnen seien gegen 9 Uhr eingerückt, sagte uns ein DVB-Sprecher. Seitdem dreht sich auf den Gleisen kein Rad. Bei den Bussen sind nur die Subunternehmen unterwegs. So fährt zum Beispiel die Linie 65 fast durchgängig, und auch auf der 61 sind einige Busse von Fremdfirmen im Einsatz. Die DVB rechnen damit, dass ab Donnerstagfrüh wieder alles planmäßig fährt. Mehr Infos gibt es hier.

Die Mitarbeiter der DVB versammelten sich mit weiteren Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu einer Protestdemo in der Dresdner Innenstadt. Auch Erzieherinnen und Erzieher beteiligten sich, denn am Mittwoch wurden auch Kitas und Horte in Dresden bestreikt. Auch Mitarbeiter aus dem Städtischen Klinikum, der Stadtverwaltung, der Sparkasse oder dem Jobcenter Pirna waren mit dabei. Die Demonstration zog Richtung Landtag, über die Marienbrücke auf die andere Elbseite und über die Augustusbrücke zurück zur Abschlusskundgebung auf dem Theaterplatz.

Daniel Herold, Bezirksgeschäftsführer des ver.di Bezirkes Sachsen-West-Ost-Süd, zog ein positives Fazit. Mehr als 3.000 Menschen aus gesamt Sachsen waren trotz dem schlechten Wetter mit vor Ort. Nun werde geschaut, wie die Arbeitgeber auf den Streik reagieren, so Herold: "Wir beobachten das und entscheiden dann, ob wir nochmal Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde machen müssen."

Die dritte Verhandlungsrunde startet in zwei Wochen, am 27. März. "Wenn sich die Arbeitgeber da nicht bewegen, dann geht es in den harten Arbeitskampf. Dann ist das hier der Anfang, und nicht das Ende."

Stimmen aus der Bevölkerung: Darum streiken die Menschen

Wir waren bei der Demo in Dresden mit vor Ort und haben mit Teilnehmenden gesprochen: Warum streiken Sie?

Erster Streiktag am Dienstag

Bei der Stadtverwaltung war am Dienstag der Streikaufruf von Verdi quasi verpufft. Es beteiligten sich kaum Mitarbeiter, sagte uns eine Rathaussprecherin. Für die Dresdner gab es daher nur geringe Einschränkungen.

Anders sah es hingegen aus bei der Sparkasse und dem Jobcenter in Pirna: Dort machten sich bis zu 300 Mitarbeiter für die Forderungen der Gewerkschaft für mehr Lohn stark. Verdi sprach von einem gelungen Auftakt.

Verdi erhöht Druck auf Arbeitgeber

"Die Frustration und die Wut der Mitglieder über die Geringschätzung ihrer Arbeitgeber und das Angebot, auf Lohn zu verzichten, zwingt uns weiter Druck aufzubauen und mit Warnstreiks deutlich zu machen, dass Fachkräftesicherung und ein moderner Öffentlicher Dienst nicht mit Lohnverzicht und warme Worte funktionieren", so Daniel Herold. Gefordert werden 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Bislang haben die Arbeitgeber eine Lohnstaffelung von 3 bzw. 2 Prozent sowie zwei Einmalzahlungen angeboten.

Die Warnstreiks sind auf bis zu 48 Stunden angelegt. Die am jeweiligen Tag im Warnstreik befindlichen Betriebe sind unter https://swos.verdi.de/streik einsehbar.