SKD zeigt ägyptische Grabkunst

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Wenn einer wusste, wie das Leben nach dem Tod aussieht und funktioniert, dann wohl die alten Ägypter. Bis heute ist ihre Kultur faszinierend. Davon zeugt nun eine kleine aber feine Ausstellung in den Staatlichen Kunstsammlungen. Titel: „Reise ins Jenseits. Ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung“.

Grund für die Ausstellungen sind zwei Jubiläen: Vor genau 200 Jahren wurden die Hieroglyphen erstmals entziffert und vor 100 Jahren wurde das Grab des Pharao Tutenchammun entdeckt. Die ägyptische Sammlung der SKD umfasst 6000 Objekte. Schlussendlich sind es vielleicht 20, die zu sehen sind. Aber mit ihnen kann Kuratorin Saskia Wetzig die ganze komplexe Geschichte des Totenkults der alten Ägypter erzählen.

Die Präsentation vermittelt das eindrucksvolle Bild einer längst vergangenen Hochkultur und gibt Einblicke in die Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter. Für diese bedeutete der Tod nicht das Ende, stattdessen wurden die Verstorbenen durch ihre Familienangehörigen versorgt und auf die Reise ins Jenseits vorbereitet. Ein glücklicher Übergang in diesen Zustand wurde durch die Unversehrtheit des menschlichen Körpers garantiert sowie durch das überstandene Totengericht, dass als Ausdruck eines moralischen Lebenswandels galt.

Im Zentrum der Kabinettausstellung steht eines der schönsten pharaonischen Objekte der Sammlung, der farbig gezeichnete 3000 Jahre alte Totenbuchpapyrus des Anch-ef-en-amun. Auf einer Länge von fast drei Metern sind Szenen mit Auszügen aus dem altägyptischen Totenbuch wiedergegeben, eine Sammlung von ca. 200 Jenseitssprüchen, die die Ägypter »Buch vom Herausgehen am Tage« nannten.

Bis Mitte April 2023 ist die Ausstellung „Reise ins Jenseits“ im Semper Kabinett mitten in der Gemäldegalerie zu sehen.

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