Nicht nur bei Bergparaden wird das Steigerlied gesungen
Singen des Steigerlieds ist Immaterielles Kulturerbe
„Glück auf, der Steiger kommt“ - das Steigerlied ist ab sofort Immaterielles Kulturerbe. Die Kulturministerkonferenz hat am Mittwoch entschieden, das Singen des Liedes in das bundesweite Verzeichnis aufzunehmen. Zur Feier des Tages wird das Lied am Donnerstag um 9.30 Uhr vor dem Landtag gesungen. Das Lied wird seit Jahrhunderten in allen Bergbauregionen Deutschlands gesungen und steht für Identität und Gemeinschaft.
„Das Steigerlied ist die Hymne der deutschen Bergleute und integraler Bestandteil der in Sachsen besonders lebendigen Bergbautraditionen“ sagt Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch. „In ganz Deutschland engagieren sich Vereine und Privatpersonen, aber auch Gemeinden und Bildungsträger in herausragender Weise für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturform. Ich gratuliere ganz herzlich zur Aufnahme in das Verzeichnis der UNESCO! Sie können stolz auf diese Auszeichnung sein.“
Der Antrag „Singen des Steigerlieds“ wurde 2021 durch den Verein Ruhrkohle Musik e.V. in Nordrhein-Westfalen als länderübergreifende Initiative eingereicht und betont die Bedeutung des Liedes für alle Bergbauregionen Deutschlands. Für Sachsen war der 1990 gegründete Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V. an der Ausarbeitung beteiligt, Dachverband und Interessenvertretung von 65 Vereinen mit aktuell mehr als 3.500 Mitgliedern aus Sachsen und der Tschechischen Republik.
Die Ursprünge des Steigerlieds reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Der erste Beleg für eine öffentliche Aufführung findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung, die 1678 in Schneeberg zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. abgehalten wurde. Thema des Steigerlieds ist die Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren. Details des Liedtextes variieren je nach Region. Das Lied wird in der Regel stehend gesungen und ist fester Bestandteil von Bergparaden im Erzgebirge, im Harz, im Ruhrgebiet oder im Saarland.