Prozessauftakt nach Axt-Attacke in Coswig
Nach einer brutalen Axt-Attacke im Rathaus Coswig muss sich die mutmaßliche Täterin seit Donnerstag wegen versuchten Totschlags vor dem Dresdner Landgericht verantworten. Die 35-Jährige soll im September in einem Bürgerbüro einen 67-Jährigen mit einer Axt angegriffen und schwer verletzt haben.
Der Mann wollte der Frau helfen, einen Ausweis zu beantragen. Während des Beratungsgesprächs kam es zu einem Konflikt. In dem Sicherungsverfahren geht es darum, ob die Frau in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird.
Das Opfer, ein Kreistagsabgeordneter der Linken in Meißen, Reinhard Heinrich, lag nach der Axt-Attacke mehrere Tage schwer verletzt im Krankenhaus. Die Angeklagte hatte sich im Sommer 2021 an die Initiative „Ort der Vielfalt“, in dem sich der Lokalpolitiker Reinhard Heinrich ehrenamtlich für Toleranz engagiert, gewandt. Der „Ort der Vielfalt“ hilft aber auch bei Verständnisfragen und anderen Problemen der Bürger, aber auch bei Behördengängen.

Das Opfer wurde am Kopf schwer verletzt
Heinrich nahm sich der Frau an. Weil sie keinen gültigen Personalausweis mehr hatte, begleitete der Linken-Politiker sie zur Behörde, dem Bürgerbüro in Coswig. Als die Mitarbeiterin des Rathauses für den neuen Personalausweis 10 Euro verlangte, habe Heinrich gesagt: „Die zehn Euro machen das Kraut auch nicht mehr fett.“
Nach diesem Satz tickte die Frau offenbar total aus: Sie soll eine mitgebrachte Axt aus dem Rucksack geholt und damit auf den Politiker mehrmals brutal zugeschlagen haben. Die Frau konnte noch im Coswiger Bürgerbüro festgenommen werden. Ein Haftrichter erließ unmittelbar nach der Tat einen Unterbringungsbefehl in der Psychiatrie.