- Zwischen Blockhaus (li.) und Finanzministerium (re.) soll das Königsufer wieder bebaut werden
- So kleinteilig wünscht sich die Gesellschaft Historischer Neumarkt das Königsufer. In der Mitte: das Narrenhäusl, das ebenfalls wieder aufgebaut wird
- Blick von der Köpckestraße auf die mögliche Uferbebauung
Neue Debatte ums Königsufer
Die letzte große städtebauliche Wunde der Stadt am Dresdner Königsufer soll bald geschlossen werden. Doch um die Bebauung des Elbufers zwischen Bilderberg-Bellevue-Hotel und Finanzministerium gibt es erneut Debatten. Grund ist der bald öffentlich ausliegende Bebauungsplan.
Daran kritisiert die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND) die geplante kompakte Block-Bebauung zwischen Augustusbrücke und Finanzministerium. Leon Furkert, junges Vorstandsmitglied bei der GHND, erklärt: „Das Königsufer war bis 1945 ein relativ einzigartiges städtebauliches Ensemble, was mit seiner Kleinteiligkeit und Beschaulichkeit das perfekte Gegenstück zur imposanten Altstadt-Kulisse bildete.Es war baugeschichtlich und kulturhistorisch für die Stadt ein sehr bedeutsamer Ort.“
Deswegen fordert die Gesellschaft u.a. den Wiederaufbau von vier Bürgerhäusern, die bis 1945 an der Köpckestraße standen. Darunter das Quandtsche Haus des Kunstmäzens Johann Gottlob von Quandt. Sein Haus entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum berühmten Künstlertreff, in dem u.a. die Architekten Karl-Friedrich Schinkel und Gottfried Semper verkehrten oder auch der Maler Caspar David Friedrich und Dichter Johann Wolfgang von Goethe. „Dieses Königsufer hat auf Dresden als Barock- und Kulturstadt einen prägenden Eindruck hinterlassen. Wir möchten, dass diese Geschichte keine blasse Erinnerung bleibt, die 1945 weggewischt wurde,sondern dass diese Orte für möglichst viele erlebbar und nutzbar gemacht werden“, so Furkert weiter. Zwischen den historisch nachgebauten Häusern sollen auch die modernen Häuser kleinteiliger strukturiert werden und traditionelle Ziegeldächer bekommen, wünscht sich die GHND.
Bei Offenlegung des überarbeiteten Bebauungsplanes „Königsufer“ können Bürger ihre Einwände kundtun.


