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Nach Missbrauchsfall: Rechtfer­ti­gungs­versuche bei Parkeisenbahn

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Der Chef der Staat­li­chen Schlösser und Gärten, Chris­tian Striefler und der Chef der Parkei­sen­bahn, Robert Böpple, haben am Diens­tag­mittag zusammen mit dem Förder­verein der Parkei­sen­bahn über einen Missbrauchs­fall infor­miert. Der Tatver­däch­tige 38-jährige Mitar­beiter soll sich bei privaten Exkur­sionen, aber auch in der Ausbil­dungs­stätte der Parkei­sen­bahn, über Jahre an einem heute 17-jährigen Jungen vergangen haben.

Der Täter habe für seine privaten Exkur­sionen mit den Kinder, beispiels­weise nach Stutt­gart, die Einver­ständ­nis­er­klä­rung der Eltern geholt. Er sei von allen sehr geschätzt worden, sagte Jens Großmann vom Förde­rein der Parkei­sen­bahn. Die Eltern wähnten ihre Kinder in Sicher­heit.

Ob es weitere Opfer gibt, ist noch unklar. Man könne das nicht ausschließen, sagte Schlös­ser­land-Chef Chris­tian Striefler. Vergan­gene Woche erhielten die Eltern der Parkei­sen­bahner dazu deswegen einen Fragen­bogen.

Anzeige im Mai - Eltern­in­for­ma­tion im Dezember

Im Mai erstat­teten die Eltern des Jungen Anzeige und infor­mierten die Parkei­sen­bahn, wenig später nahm sich der beschul­digte Mitar­beiter der das Leben.

Die Eltern der anderen 200 Parkei­sen­bahner wurden aber erst jetzt infor­miert. Begründet wurde dies von Schlös­ser­land­chef Chris­tian Striefler damit, dass vom Täter ja keine Gefahr mehr ausgehe. Zudem wollte man das Opfer schützen, und ein vernünf­tiges Kinder­schutz­kon­zept entwi­ckeln, sagte Striefler.

Eine schnel­lere Infor­ma­tion wäre optimaler gewesen, sagte Heike Mann vom Parkei­sen­bahn Förder­verein. Der Fall wurde erst am Dienstagmorgen öffentlich.

Man habe gebraucht, sich dem Thema anzunä­heren. Der Fall habe alle tief erschüt­tert, sagte Schlös­ser­land-Chef Chris­tian Striefler.

Perso­nelle Konse­quenzen gibt es bei der Parkei­sen­bahn nicht. Auch auf die Frage, wie es dem betrof­fenen Jungen heute geht, herrschte auf dem Podium betre­tenes Schweigen. Er sei aber in der Lage, seinen Alltag zu bewäl­tigen, sagte Heike Mann vom Förder­verein der Parkei­sen­bahn.

Kinder­schutz­kon­zept entwi­ckelt

Abmel­dungen von Kindern habe es bislang nicht gegeben, sagte Parkei­sen­bahn­chef Böpple. Die Eltern der Parkei­sen­bahner seien bestürzt, würden aber die Parkei­sen­bahn weiter schätzen. Zwei Eltern haben sich bereit erklärt, bei einer Steue­rungs­gruppe für ein neues Kinder­schutz­kon­zept mitzu­wirken.

Künftig gibt es ein Konzept zum Schutz vor Missbrauch, das von der Shukura AWO-Fachstelle zur Präven­tion sexueller Gewalt entwi­ckelt wurde. So gibt es nun ein Anmel­de­portal, um nachzu­voll­ziehen, welche Mitar­beiter anwesend sind. Zudem wird ein Beschwer­de­ver­fahren für Kinder & Jugend­liche einge­richtet.