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LKA-Sachsen erklärt SEK-Logo im Survivor

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Das Sondereinsatzkommando der sächsischen Polizei hat am Freitag das erste von zwei neuen Panzerfahrzeugen für Anti-Terroreinsätze erhalten. Ein Logo auf den Sitzen des Fahrzeugs sorgte am Wochenende nun für einen Entrüstungssturm bei Twitter - inklusive Sachsen-Bashing durch Moderator Jan Böhmermann - und anschließend entsprechende Artikel u.a. bei Spiegel Online und anderen Portalen. Auf den Sitzen ist eine Stickerei zu sehen, die das Logo des SEK zeigt sowie die SEK Sachsen Aufschrift in Frakturschrift. Andreas Raabe vom Kreuzer Magazin hatte die Lawine ins Rollen gebracht mit dem Tweet: "Hübsches Logo! Fast wie früher ... fehlen nur Adler und Kreuz. Frage mich, wer sich sowas ausdenkt heutzutage im Freistaat Sachsen? Und wer hat entschieden, dass so ein Logo da rein kommt?"

Eine Reaktion des Innenministerium bei Twitter am Sonntag sorgte für weitere Kritik. Das Innenministerium hatte geschrieben: "Das Fahrzeug wurde mit dieser Bestickung der Sitze vom Hersteller so ausgeliefert. Auch wenn die vom Hersteller gewählte Schriftart nicht dem Markenhandbuch entspricht: Darin ein Indiz für rechte Attitüde zu sehen, weisen wir entschieden zurück. Und weiter hieß es: "Wir müssen uns allerdings auch erst einmal mit den zuständigen Personen in Verbindung setzen und Rücksprache halten. Das gehört auch zu verlässlicher #Behördenkommunikation." Am Montagvormittag verwies die Pressestelle des Innenministeriums auf die Zuständigkeit des Landeskriminalamtes.

Logo intern seit 1991 in Verwendung

Tom Bernhardt, Sprecher des Landeskriminalamtes, äußerte sich am Montagvormittag auf unsere Anfrage im Detail zu dem Thema. "Dieses Logo ist seit 1991 internes Logo des SEK Sachsen." Das Logo sei damals bei der Gründung des SEK an Anlehnung an das Logo des SEK in Baden-Württemberg entstanden. Im Wappen befindet sich eine Krone, da dies der Funk-Rufspruch für das SEK sei. Die beiden Löwen wurden gewählt, da das SEK in Leipzig gegründet wurde und der Löwe dort Wappentier ist.

Der "Survivor" sei vollständig nach den Wünschen des Freistaates von Rheinmetall so gebaut worden, inklusive Einarbeitung des Logos. Es sei nur zur internen Verwendung und nicht im Markenhandbuch (PDF) für die externe Präsentation. "Wir haben nichts falsch gemacht", sagte Bernhardt. Zur Frage nach der Frakturschrift sagte Bernhardt, diese sei in der Nazi-Zeit sogar als zu jüdisch verboten worden. Auf Nachfrage sagte Bernhardt, dass ihm aber durchaus bekannt sei, dass Frakturschrift auf rechter Szenekleidung genutzt wird. Deswegen werde nun die interne Verwendung des Logos und eine Änderung diskutiert. "Natürlich denken wir nun darüber nach", sagte Bernhardt.