Um diesen Vorfall im Sommer 2016 ging es bei den Ermittlungen. (Foto: Archiv/Straßengezwitscher)
Geldbuße nach Bedrohung von Kind und Mutter am Rande von Pegida-Demo
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat das Ermittlungsverfahren gegen zwei Männer wegen eines Angriffs auf ein 10-jähriges Mädchen und seine Mutter am Rande einer Pegida-Demo am Wiener Platz gegen Zahlung von Geldbußen eingestellt. Beide Männer haben jeweils ein niedriges dreistelliges Bußgeld an die Staatskasse gezahlt, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase auf unsere Anfrage.
Im Juli vergangenen Jahres hatte ein Mann Gegendemonstranten ein Transparent entrissen, daraufhin stürzte die Mutter auf ihre Tochter, das Mädchen kam ins Krankenhaus. Die 10-Jährige erlitt laut Staatsanwaltschaft Prellungen und Schürfwunden. Ein anderer Demonstrant soll laut Staatsanwaltschaft den Gegendemonstranten eine Pistolen-Patrone gezeigt und gesagt haben: "die ist für euch". Bei einer anschließenden Durchsuchung des Mannes durch die Polizei wurde keine Patrone gefunden. Laut Staatsanwaltschaft wurden die beiden Verfahren wegen Bedrohung und Nötigung nun Anfang März gegen Zahlung des jeweils dreistelligen Betrages eingestellt (nach § 153a StPO).
Der Paragraph der Strafprozessordnung gibt der Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, mit Zustimmung des Gerichts und des Beschuldigten bei einem Vergehen vorläufig von der Erhebung der öffentlichen Klage abzusehen und zugleich dem Beschuldigten Auflagen und Weisungen zu erteilen, "wenn diese geeignet sind, das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung zu beseitigen, und die Schwere der Schuld nicht entgegensteht."