Freie Fahrt auf der B170 bei Bannewitz

Zuletzt aktualisiert:

Nach vier Jahren Bauzeit ist am Freitag die B170 zwischen der A17-Anschlusstelle Dresden-Südvorstadt und Bannewitz offiziell für den Verkehr freigegeben worden. Der Abschnitt ist die modernste Bundesstraße im Freistaat, denn er wurde während der Ausbauarbeiten auch als erste Pilot- und Teststrecke für automatisiertes Fahren ausgerüstet. Autoindustrie und Forschungseinrichtungen können hier mit einer speziellen Technologie Verkehrsversuche machen.

Die ehemalige königlich-sächsische Staatsstraße zählt als heutige Bundesstraße 170 und überregionale Verbindung in das Gebiet des Osterzgebirges zu einer der wichtigsten Verkehrsachsen im Süden Dresdens. Insbesondere für Pendlerinnen und Pendler und Gewerbetreibende ist die Trasse tagtägliche Wegstrecke und muss vor allem im Bereich Bannewitz ein sehr hohes Verkehrsaufkommen bewältigen.

2018 begann der Streckenausbau, aufgeteilt in drei zeitlich und räumlich getrennte Baulose, beginnend an der Anschlussstelle Dresden-Südvorstadt. Der Verkehr auf der B170 konnte aufgrund der Unterteilung der Bauleistungen dabei weitestgehend aufrechterhalten werden. Vorm eigentlichen Streckenbau wurden bereits die straßenbegleitenden Verkehrsanlagen wie Regenrückhaltebecken und Lärmschutzbauten errichtet. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 29 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.

Beim Ausbau der B 170 und deren begleitender Verkehrstechnik wurde auch das Thema "Grüne Welle" in Angriff genommen. Die veraltete Technik wurde ausgetauscht und durch neue Steuerungstechnik ersetzt. Im Frühjahr 2023 sollen dafür alle Genehmigungen vorliegen und der Test zur fehlerfreien Steuerung erfolgen. Geplant ist eine "Grüne Welle" von der Kreuzung B170/Stuttgarter Str. bei Dresden-Kaitz über die Autobahnanschlussstelle bis zur Kreuzung der B 170 mit der S 191.

Intelligente Verkehrssysteme (IVS) – Aufbau Verkehrszentrale

Begleitend zum Ausbauvorhaben entstand entlang der B 170 eine erste Test- und Pilotstrecke für Intelligente Verkehrssysteme und automatisiertes Fahren. Die Pilotstrecke reicht über den Ausbauabschnitt hinaus und knüpft im Norden an das Digitale Testfeld Dresden an. Ziel ist in erster Linie eine Verbesserung der Verkehrssicherheit und effizientere Abwicklung des Verkehrs. Durch moderne Technik und Verfahren soll eine Vernetzung der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, der Infrastruktur und der Verkehrsträger erreicht werden. Gleichzeitig steht die Strecke der Automobil- und Zulieferindustrie sowie Forschungsinstitutionen zur Nutzung im Rahmen der Entwicklung und Integration neuer Technologien, z. B. im Fahrzeug- und Infrastrukturbereich, zur Verfügung.

Vor dem Hintergrund des vernetzten Fahrens sind an den Lichtsignalanlagen sogenannte Roadside Units angebracht, die zum einen der Kommunikation bis ins Auto hinein dienen. Dabei werden Verkehrsmeldungen oder Verkehrswarnungen oder aktuelle Verkehrszustände gegeben. Zum anderen wird eine Kommunikation unter den Fahrzeugen möglich sein, welches immer zentraler auch in Forschung und Entwicklung wird.