Startschuss für den Einsatz von Carbonbeton im Rahmen der Baumaßnahmen für die 49. Grundschule in Dresden.
Carbonbeton wird normalerweise für Brücken - wie hier bei der Carolabrücke - verwendet. (Archivbild)
Dresdner Grundschule bekommt Sporthalle aus Super-Baustoff
Für den Neubau der Sporthalle der 49. Grundschule gibt es einen ganz besonderen Baustoff. Denn das Gebäude soll aus Carbonbeton bestehen.
Normalerweise werden bevorzugt Brücken mit diesem modernen, leichten, klimaschonenden Baustoff gebaut. Dabei gilt Carbonbeton als sehr langlebig und rostfrei.
Zu den Entwicklern des Superbaustoffes gehört die Firma CARBOCON, eine Ausgründung der TU Dresden. Derzeit laufen noch letzte Planungen für das Projekt.
Der Bau der Sporthalle soll im Juni 2023 starten. Fertig werden soll er Ende 2025. Kostenpunkt: 11 Millionen Euro.
Was ist Carbonbeton eigentlich? - Im Gespräch mit dem Entwickler
Entwickelt hat den speziellen Baustoff der Direktor des Instituts für Massivbau an der TU Dresden, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. Manfred Curbach.
"Beton ist ein wunderbares Material, dass man in jede Form bringen kann, dass man sich vorstellen kann", so Curbach. Seit mehr als 150 Jahren wird Beton überwiegend in der Kombination mit Stahl im Bau verwendet. Jedoch ist Stahl schwer biegbar und kann daher nicht so leicht formiert werden.
Der weitaus größere Nachteil beim Bau: Stahl rostet. "Wenn sich Rost bildet, ist das Volumen größer. Der Rost drückt von innen gegen die Betonoberfläche." Das führt zu Abplatzung und den typischen Rostspuren. Um das zu verhindern, muss man den Stahl mit viel Beton ummanteln. Das zur Herstellung notwendige Zement kostet nicht nur, sondern ist auch ziemlich umweltunfreundlich. Bei der Produktion kommt es zu einem hohen CO2-Ausstoß.
Vorteile von Carbonbeton
Carbon kann nicht korridieren, sagt uns Curbach. Damit kann man viel Beton, also viele Ressourcen einsparen. "Damit kann man den CO2-Ausstoß drastisch reduzieren". Zudem ist Carbon langlebiger und auch dadurch sparsamer, da die Gebäude nicht so häufig erneuert werden müssen.
Geforscht hatte Herr Curbach bereits seit den 1990er Jahre an dem speziellen Baustoff. Im Jahre 2005 entstand dann die erste Fußgängerbrücke komplett aus Carbonbeton in Oschatz.
In Dresden sind weitere Gebäude aus diesem Baustoff in Planung. Derzeit wird der Bayerbau der TU Dresden, welcher eigentlich komplett aus Stahlbeton besteht, mit Carbonbeton saniert. Und auch ein spezielles Haus, der "Cube" soll als Vorzeigeprojekt dienen. Der "Cube" steht an der Kreuzung Zellescher Weg/Bergstraße.