Anschlag auf Asylunterkunft Lindenhof aufgeklärt
Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen weiteren Anschlag auf eine Dresdner Asylunterkunft aufgeklärt. Zwei 18-jährige Beschuldigte sind festgenommen worden. Haftbefehl wurde beantragt, sie werden noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Anschlag auf Lindenhof im August
Einem der Beschuldigten wird vorgeworfen, am 23.08.2015 gegen 23.15 Uhr in mit weiteren bisher unbekannten Personen mehrere Pflastersteine und einen Knallkörper auf das als Flüchtlingswohnheim genutzte frühere Hotel Lindenhof geworfen zu haben. Der andere Beschuldigte soll den Tatort abgesichert haben. "Die Beschuldigten wussten, dass das als Wohnheim für Flüchtlinge vorgesehene Gebäude bereits mit Asylbewerbern belegt sein konnte, und nahmen in Kauf, dass bei dem Angriff mit Steinen und Böllern Menschen im Haus verletzt werden konnten", so die Staatsanwaltschaft.
"Ein Stein durchbrach eine Fensterscheibe eines Büros, in welchem sich eine Person aufhielt. Ein pyrotechnisches Erzeugnis wurde durch ein geöffnetes Fenster im ersten Obergeschoss geworfen, in welchem sich zwei Flüchtlinge aufhielten. Der Knallkörper explodierte auf dem Fensterbrett. Verletzt wurde keine Person."
Bereits im Juli AnschlägeDer Lindenhof war bereits am 26. Juli von bis zu 30 Personen angegriffen worden. Drei Tage später wurde die Einrichtung wieder Ziel eines Anschlages, ob in diesen Fällen ein Zusammenhang besteht, ist laut Staatsanwaltschaft noch unklar.
Angriff am Alaunpark
Die Beschuldigten sollen auch am 13.06. gegen 1:00 Uhr auf dem Alaunplatz, mit weiteren 15 bis 20 Personen eine andere Gruppe von etwa sechs jungen Leuten ohne ersichtlichen Grund und unter lautem Brüllen überfallartig angegriffen haben. "Die Angreifer, die zum Teil mit Schals und Sturmhauben vermummt waren, schlugen und traten auf die Geschädigten ein, die dadurch verletzt wurden. Einem der Geschädigten wurde dabei ein Mobilfunktelefon entwendet", teilte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase mit.
Es wird gegen die Beschuldigten wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Raub ermittelt. Die Ermittlungen zu weiteren Tatverdächtigen laufen noch.