Angriffe nach Protesten vor Hotel "Leonardo" in Freital
Das Operative Abwehrzentrum ermittelt nach Angriffen auf Unterstützer der Flüchtlinge in Freital bei der Abreise. Männer hatten die Scheibe eines Autos mit einem Baseballschläger eingeschlagen, berichteten Augenzeugen. Dies wurde inzwischen auch vom OAZ bestätigt. Eine Person in dem mit fünf Menschen besetzen Auto sei leicht verletzt worden, hieß es. Die Aktivisten sind von Freital nach Dresden von zwei Fahrzeugen verfolgt worden, sagte eine Sprecherin des OAZ unserem Sender. Die Männer hätten die Aktivisten aus Freital bis nach Dresden-Löbtau zum Gelände der HEM-Tankstelle an Tharandter Straße verfolgt. Dort sei dann das Fahrzeug beschädigt worden.
Tatverdächtige gestellt
Man habe aufgrund der genauen Fahrzeugbeschreibung die Tatverdächtigen wenig später gestellt, hieß es. Nähere Erkenntnisse zu Tatverdächtigen, möglichen Verletzungen und weitere Hintergründe, können derzeit nicht erteilt werden, hieß es vom OAZ. Zudem wurden die Reifen von mehreren Autos in Freital zerstochen, teilte die Sprecherin des OAZ mit.
Berichte, wonach Aktivisten bei der Abreise im Zug attackiert wurden, konnte die Polizei bislang nicht bestätigen. Wie ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage mitteilte, hätte sich niemand gemeldet oder Anzeige erstattet. Etwa 50 Demonstranten seien nach der Demo mit dem Zug abgereist.
Proteste in Freital gehen weiter
Die Proteste vor dem Hotel "Leonardo" in Freital gehen unterdessen weiter. Auch für Mittwochabend und Donnerstagabend wurden Demonstrationen angekündigt. Bis in die Nacht zum Mittwoch versammelten sich 200 Asylbefürworter und bis zu 80 Gegner. Etwa 60 Polizeibeamte waren bis 00:30 Uhr im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers aus dem Lagezentrum der Polizei wurden Eier geworfen, es gab grobe Beschimpfungen.
Im Internet hatten Asylbefürworter aufgerufen, sich vor dem Gebäude Am Langen Rain zu positionieren. Auch in den frühen Mittwoch-Morgenstunden hielten sich noch einzelne Asylbefürworter vor dem Hotel auf. Die Polizei war auch dann noch mit zwei Streifenwagen unterwegs.
Bereits am Montagabend hatten sich bis zu 80 Asylgegner vor der Einrichtung versammelt, im Umfeld wurden Böller gezündet.
Im ehemaligen Hotel Leonardo sind bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht, die Landesdirektion will dort vorübergehend weitere 280 Asylbewerber einquartieren. Bereits am Montagabend hatten sich bis zu 80 Asylgegner vor dem Hotel versammelt, Böller wurden gezündet. Die Polizei sprach von einer sehr aufgeheizten Lage.
(Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel wird fortlaufend ergänzt und wurde zuletzt um die Informationen zu den Ermittlungen des OAZ und der Bundespolizei erweitert. Stand: 16:00 Uhr)