• Die Polizei war bis in die Nacht hinein mit 60 Beamten im Einsatz. (Quelle: dpa)

    Die Polizei war bis in die Nacht hinein mit 60 Beamten im Einsatz. (Quelle: dpa)

Angriffe nach Protesten vor Hotel "Leonardo" in Freital

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Das Opera­tive Abwehr­zen­trum ermit­telt nach Angriffen auf Unter­stützer der Flücht­linge in Freital bei der Abreise. Männer hatten die Scheibe eines Autos mit einem Baseball­schläger einge­schlagen, berich­teten Augen­zeugen. Dies wurde inzwi­schen auch vom OAZ bestä­tigt. Eine Person in dem mit fünf Menschen besetzen Auto sei leicht verletzt worden, hieß es. Die Aktivisten sind von Freital nach Dresden von zwei Fahrzeugen verfolgt worden, sagte eine Sprecherin des OAZ unserem Sender. Die Männer hätten die Aktivisten aus Freital bis nach Dresden-Löbtau zum Gelände der HEM-Tankstelle an Tharandter Straße verfolgt. Dort sei dann das Fahrzeug beschä­digt worden.

Tatver­däch­tige gestellt

Man habe aufgrund der genauen Fahrzeug­be­schrei­bung die Tatver­däch­tigen wenig später gestellt, hieß es. Nähere Erkennt­nisse zu Tatver­däch­tigen, mögli­chen Verlet­zungen und weitere Hinter­gründe, können derzeit nicht erteilt werden, hieß es vom OAZ. Zudem wurden die Reifen von mehreren Autos in Freital zersto­chen, teilte die Sprecherin des OAZ mit.

Berichte, wonach Aktivisten bei der Abreise im Zug attackiert wurden, konnte die Polizei bislang nicht bestä­tigen. Wie ein Sprecher der Bundes­po­lizei auf Anfrage mitteilte, hätte sich niemand gemeldet oder Anzeige erstattet. Etwa 50 Demons­tranten seien nach der Demo mit dem Zug abgereist.

Proteste in Freital gehen weiter

Die Proteste vor dem Hotel "Leonardo" in Freital gehen unter­dessen weiter. Auch für Mittwoch­abend und Donners­tag­abend wurden Demons­tra­tionen angekün­digt. Bis in die Nacht zum Mittwoch versam­melten sich 200 Asylbe­für­worter und bis zu 80 Gegner. Etwa 60 Polizei­be­amte waren bis 00:30 Uhr im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers aus dem Lagezen­trum der Polizei wurden Eier geworfen, es gab grobe Beschimp­fungen.

Im Internet hatten Asylbe­für­worter aufge­rufen, sich vor dem Gebäude Am Langen Rain zu positio­nieren. Auch in den frühen Mittwoch-Morgen­stunden hielten sich noch einzelne Asylbe­für­worter vor dem Hotel auf. Die Polizei war auch dann noch mit zwei Strei­fen­wagen unter­wegs.

Bereits am Montag­abend hatten sich bis zu 80 Asylgegner vor der Einrich­tung versam­melt, im Umfeld wurden Böller gezündet.

Im ehema­ligen Hotel Leonardo sind bis zu 100 Flücht­linge unter­ge­bracht, die Landes­di­rek­tion will dort vorüber­ge­hend weitere 280 Asylbe­werber einquar­tieren. Bereits am Montag­abend hatten sich bis zu 80 Asylgegner vor dem Hotel versam­melt, Böller wurden gezündet. Die Polizei sprach von einer sehr aufge­heizten Lage.

(Redak­tio­neller Hinweis: Dieser Artikel wird fortlau­fend ergänzt und wurde zuletzt um die Infor­ma­tionen zu den Ermitt­lungen des OAZ und der Bundes­po­lizei erwei­tert. Stand: 16:00 Uhr)