• (Symbol­bild: dpa)

    (Symbol­bild: dpa)

280 weitere Flüchtlinge für Hotel Leonardo in Freital

Zuletzt aktualisiert:

Die Flücht­lings­un­ter­kunft in Freital, das Hotel Leonardo, wird deutlich erwei­tert. Wie die Landes­di­rek­tion mitteilte, wird die Einrich­tung ab sofort zu einer Interims-Erstauf­nah­me­ein­rich­tung. Bis zu 280 weitere Flücht­linge sollen dort nun unter­ge­bracht werden. Bislang leben bereits 100 Asylbe­werber im Leonardo.

Wie Behör­den­spre­cher Holm Felber im Inter­view bei unserem Sender sagte, sei man in enger Abstim­mung mit Polizei und Sozial­ar­bei­tern, es gebe ein Sicher­heits­kon­zept. Es könne bei einer so großen Anzahl an Asylbe­wer­bern zu Konflikten kommen, so Felber. Man wolle aber dafür sorgen, dass sich das in einem vernüf­tigen Rahmen hält.

Die Landes­di­rek­tion Sachsen teilte weiter mit:

Gegen­wärtig laufen die erfor­der­li­chen Maßnahmen, um die soziale und medizi­ni­sche Betreuung, den Wachdienst sowie die Verpfle­gung der Asylbe­werber in Freital zu sichern. Parallel zur Betriebs­auf­nahme in Freital können die augen­blick­lich in Chemnitz noch genutzten Zeltun­ter­künfte Zug um Zug abgebaut werden. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres hat der Freistaat Sachsen mehr als 8000 Asylbe­werber in seiner Erstauf­nah­me­ein­rich­tung neu aufge­nommen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren noch etwas mehr als 3000 Asylbe­werber in Sachsen regis­triert worden.

Etwa 80 Asyl-Gegner versam­meln sich vor Heim

Am Abend versam­melten sich dann nach Angaben eines Sprechers aus dem Lagezen­trum der Polizei etwa 60-80 Asyl-Gegner vor dem Heim. Ihnen standen etwa 20 Gegegen­de­mons­tranten gegen­über. 14 Beamte und weitere Zivil­kräfte seien vor Ort gewesen. Es seien einige Böller gezündet worden, so der Sprecher. Ausein­an­der­set­zungen oder Übergriffe habe es aber nicht gegeben. Gegen Mitter­nacht seien keine Asylgegner mehr vor Ort gewesen.

Aufge­hitze Stimmung im Netz

Bei Facebook waren am Abend auf der Website der Freitaler Asylheim­gegner teils drasti­sche Aufrufe und Kommen­tare zum Protest gegen die Einrich­tung gepostet worden. Bei Twitter war wiederum von einer Pogrom­stim­mung und einem zweiten Rostock-Lichten­hagen oder Hoyers­werda in Freital die Rede. Der Hashtag #Freital landete damit zeitweise auf Platz 1 der Twitter-Trends. Der Sprecher des Lagezen­trums der Polizei in Dresden betonte, es könne von einer Pogrom­stim­mung vor Ort keine Rede sein. Gegner und Befür­worter hätten vor Ort Präsenz gezeigt.