Zum Schutz vor Cyberangriff: Stadtrat bricht Sitzung ab
Die Dresdner Stadtverwaltung sieht sich zunehmend mit Hackerangriffen konfrontiert. Die IT-Systeme würden jede Minute von Cyberkriminellen auf Schwachstellen gescannt, erklärte der Sicherheitsbeauftragte im Rathaus, Michael Breidung. Am Freitag musste deshalb sogar die Stadtratssitzung vorzeitig abgebrochen werden.
Bei den digitalen Unterlagen gab es technische Probleme. Um kein Risiko einzugehen, wurde das System sicherheitshalber vom Netz genommen. Erst am 12. Oktober hatte es einen Cyberangriff auf die Landeshauptstadt Dresden gegeben, den die IT-Abteilung erfolgreich abwehren konnte. Danach wurden die Sicherheitsmaßnahmen für Zugriffe aus dem Internet erhöht, auch für das Stadtratsinformationssystem.
Das führt allerdings dazu, dass es bei der Nutzung immer wieder erhebliche Verzögerungen gibt. „Speziell für die Stadtratssitzung am Donnerstag und Freitag wurde deshalb das Sicherheitsniveau für das Stadtratsinformationssystem abgesenkt“, so Michael Breidung. „Für die Sitzung am Donnerstag hat diese Maßnahme den gewünschten Effekt gebracht. Am Freitag waren die Zugriffe auf das System ab 17 Uhr nur noch mit starken Verzögerungen möglich. Eine weitere auch nur temporäre Absenkung des Sicherheitsniveaus für die IT-Systeme der Landeshauptstadt Dresden konnte in der derzeitigen Bedrohungslage für Dresden nicht verantwortet werden.“
Für die kommende Sitzung werde die Arbeitsfähigkeit gewährleistet sein, erklärt Breidung weiter. Der Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen der Landeshauptstadt Dresden habe nach Analyse der Fehler mit der Herstellerfirma ein entsprechendes Update im Dezember vereinbart. Das soll die Situation verbessern. Im ersten Quartal 2024 soll eine neue Version des Stadtratsinformationssystems aufgespielt werden.
