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  • Auf der Mauer rund um die Tiefgarage befindet sich eine Gedenkinschrift, die nun entfernt wurde. (Archivbild)

Warum ist die Gedenkinschrift auf dem Altmarkt verschwunden?

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Es hat für viele Fragen gesorgt: Die Stadt Dresden hatte still und heimlich eine Gedenkschrift für die Opfer der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg auf dem Altmarkt entfernen lassen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat sich nun für das Vorgehen entschuldigt. Die Kommunikation sei „unglücklich“ gewesen, heißt es in einer Mitteilung.

Bereits seit Längerem würde feststehen, dass die Gedenkschrift auf dem Bauwerk der Tiefgarage entfernt wird. Demzufolge gab es erste Absprachen bereits 2019 im Rahmen der Pläne rund zur Neugestaltung des Platzes.

Die Gravur an den Sitzbänken stand dabei  in der Kritik, nicht „würdig“ als Erinnerungsort zu sein, weil Menschen vor dem Platz sitzen. Daher war 2020 als Ergänzung ein Schriftzug in den Boden gelassen und eine Stele errichtet worden.

Die Stele wurde im Zuge der Neugestaltung des Platzes 2023 beschädigt, so die Stadt. Daher wird sie nun erneuert und soll künftig in „denkwürdiger Weise“ erinnern. Abhängig von der Witterung soll sie spätestens Ende der kommenden Woche aufgestellt werden.

Die Inschrift der neuen Stele lautet:

An dieser Stelle wurden von Ende Februar bis Anfang März 1945 die Leichen von 6.865 Menschen verbrannt. Ihre Asche wurde auf dem Heidefriedhof in einem Massengrab beigesetzt. Sie waren Opfer der Bombenangriffe auf Dresden vom 13. bis zum 15. Februar 1945, bei denen 25.000 Menschen ihr Leben verloren. Der Künstler Einhart Grotegut hat 2005 – zum 60. Jahrestag des Gedenkens – eine metallene Erinnerungsspur im Pflaster des Platzes eingebracht. Außerdem ist der Altmarkt durch ein „Mahndepot“ gekennzeichnet, das den Ort als Teil der Erinnerungsgeschichte des Zweiten Weltkrieges markiert.
Seit 1945 ist der 13. Februar einer der wichtigsten Gedenktage in der Landeshauptstadt Dresden. Seitdem wurde der Gedenktag wiederholt politisch instrumentalisiert und umgedeutet. Am 13. Februar wird der Opfer der Bombardierung infolge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges und der Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht.
Dresden ist sich der historischen Verantwortung für diese Menschheitsverbrechen bewusst. Dieses Gedenken mahnt dazu, den Frieden in Europa und weltweit zu erhalten und zu fördern.