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Vor 36 Jahren: Leipziger Demonstranten umrunden das erste Mal die Innenstadt

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Leipzig am 9. Oktober 1989: Rund 70.000 Menschen gehen auf die Straße. Ihr Ziel: Kämpfen für die Freiheit. Sie versammeln sich auf dem Karl-Marx-Platz und umrunden zum ersten Mal die Leipziger Innenstadt. Die Bürger demonstrierten friedlich für Reformen. Die Wende ist nicht mehr aufzuhalten. 

Angst vor der Menschenmasse

Eigentlich hatten die DDR-Sicherheitsbehörden die Verhinderung der Demonstration geplant. Falls das nicht möglich sein sollte, wollten sie die Demo zerschlagen und die „Rädelsführer“ verhaften. Aber: Die unerwartet große Zahl der Demonstranten bricht den Handlungswillen der Sicherheitsorgane - sie griffen nicht ein.

Die 70.000 Demonstranten überwanden ihre Angst und stellten sich mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ den bewaffneten Sicherheitskräften entgegen. Seit diesem Tag war die Friedliche Revolution nicht mehr aufzuhalten - und die Leipziger Demonstranten haben entscheidend zum Sturz des DDR-Regimes beigetragen.

Dafür gibt es am 9. Oktober auch in diesem Jahr zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Los geht's mit einem Friedensgebet in der Nikolaikirche. Dort erwarten die Besucher das traditionelle Friedensgebet und eine Rede zur Demokratie, gehalten von der deutsch-georgischen Autorin und Regisseurin Nino Haratischwili. Anschließend beginnt ab 19 Uhr derLichtweg vom Nikolaikirchhof über den Neumarkt bis zum Wilhelm-Leuschner-Platz. Dort wird um 20 Uhr der Grundstein für das zukünftige Freiheits- und Einheitsdenkmal gelegt.

Erinnerung an den Herbst ´89

Die Stadt will mit dem Denkmal an die weltbewegenden Ereignisse im Herbst 1989 erinnern. Zeitgleich soll der Platz aber auch für die Bürger nutzbar bleiben – und so ein Ort der Begegnung entstehen.