++ EIL ++
  • Zahlreiche Rettungskräfte eilen zum Unglücksort.
  • Der Ort des Blitzeinschlages: Das Elbufer am Rosengarten

Viele Verletzte nach Blitzeinschlag am Dresdner Elbufer

Zuletzt aktualisiert:

Großalarm am Dresdner Elbufer! Bei dem durchziehenden Unwetter am Montagnachmittag ist in Höhe des Rosengartens ein Blitz eingeschlagen. Mehrere Menschen wurden dabei zum Teil schwerst verletzt, zwei Männer mussten reanimiert werden.

Zeitweise befanden sich vier Personen in Lebensgefahr. Genaue Angaben zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand gibt es nicht. Die Polizei, so sagte es uns ein Sprecher, werde aber darüber informiert, sollte jemand seinen schweren Verletzungen erlegen.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden insgesamt zehn Menschen verletzt. Zwei Männer (27 und 30 Jahre) hatten einen Herzstillstand erlitten und worden noch vor Ort reanimiert. Acht weitere Menschen kamen verletzt in Krankenhäuser. Sie hatten über typische Symptome nach einem Blitzschlag wie Kribbeln in den Extremitäten geklagt. Es handelte sich dabei um drei Frauen und vier weitere Männer, alle im Alter zwischen 26 und 41 Jahren.

Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. Auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt.

Vermutet wird, das der Blitz in einen etwa zwei Meter hohen Schifffahrtsmast direkt an der Elbe eingeschlagen hat.

Audio:

Feuerwehrsprecher Michael Klahre
Wir haben mit Zeugen gesprochen, die vor Ort waren und das Geschehen beobachtet haben

Die Feuerwehr rief zunächst Menschen, die sich in dem Gebiet aufgehalten haben, dazu auf, sich bei Symptomen umgehend in ärztliche Obhut zu begeben. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Menschen von dem Blitzeinschlag betroffen waren und kurz nach dem Vorfall flüchteten.

Das gelte nicht mehr, so Klahre: "Das war vor allem deswegen wichtig, weil in der ersten Phase des Einsatzes, als wir reanimiert haben, das Gewitter weitergezogen ist. Direkt gegenüber der Einsatzstelle kam es zu dabei zu einem weiteren Blitzschlag." Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass Menschen auf beiden Elbseiten betroffen waren, wurde der Aufruf gestartet, sich bei Symptomen zu melden. "Bei uns hat sich niemand mehr gemeldet. Ob noch weitere Menschen in Krankenhäuser gegangen sind, entzieht sich meiner Kenntnis."

Michael Klahre hatte während seiner Dienstzeit noch nie einen Einsatz einer ähnlichen Art. "Auch viele meiner Kollege, haben so einen Vorfall, wo so viele Menschen durch einen einzelnen Blitzschlag verletzt worden, noch nie erlebt."

Am Montagnachmittag regnete es kurzzeitig heftig in Dresden, auch eine mächtige Gewitterzelle tat sich auf. Wie es am Elbufer zu dem Unglück kam, ist aktuell noch unbekannt. 

Wer von einem Blitz getroffen wird, kann schwer verletzt oder getötet werden. In Deutschland gibt es im Jahr durchschnittlich rund 110 Verletzte. Der Extremfall ist selten: Bei Hunderttausenden Blitzen, die alljährlich hierzulande einschlagen, kommt es im Durchschnitt zu vier Todesfällen.

Bilder des Einsatzes in der Bildergalerie

Tipps zum richtigen Verhalten bei Gewitter

Im Falle eines Unwetter mit Blitzen und Gewitter gilt:

- Aufenthalte im Freien vermeiden!

- Schutz in einem Auto oder einem Gebäude suchen. Das Auto als faradayscher Käfig schützt den Innenraum vor Blitzeinschlägen.

- Wer sich im Freien ohne Gebäude befindet: möglichst klein machen oder Schutz in einer Mulde oder Grube suchen.

- Keine metallischen Gegenstände anfassen! Diese können den Blitz weiterleiten.

- Wasser verlassen, Duschen und Baden vermeiden.

- Elektrische Geräte vom Stromnetz nehmen.

- Bäume meiden - sie bieten eine große Angriffsfläche für Blitzeinschläge und können anfangen zu brennen oder gar umzustürzen.