- Bei Marko Kloß und seinen Kollegen in der Integrierten Rettungsleitstelle Hoyerswerda laufen die Bilder der Überwachungskameras ein. Der Löbauer kann schnell erkennen, ob es sich tatsächlich um einen Brand handelt. In diesem Jahr gab es im Kreis Bautzen bislang einen Waldbrand.
- Integrierte Rettungsleitstelle in Hoyerswerda, im Vordergrund die Bildauswerter des Automatischen Waldbrandfrüherkennungssystems.
- Kamerastandorte vom Kreis Görlitz bis Nordsachsen.
Überwachungsschirm über waldbrandgefährdeten Wäldern in Ostsachsen
Das Automatische Waldbrandfrüherkennungssystem AWFS in Ost- und Nordsachsen wird um einen weiteren Standort ergänzt. Auf einem 75 Meter hohen Funkmast in Lauta wird in diesem Jahr eine Kamera installiert. Damit sei dann das System komplett, sagte uns Thomas Sobczyk vom Kreisforstamt Bautzen. Zwei noch von Waldbrandüberwachern besetzte Türme können dann aufgegeben werden.
Die Bilder von den insgesamt 18 Standorten in den Landkreisen Görlitz, Bautzen und Meißen laufen in der Integrierten Rettungsleitstelle Hoyerswerda ein. Auswerter können innerhalb weniger Minuten erkennen, ob es sich um einen Brand handelt oder z.B. um aufsteigenden Wasserdampf oder aufgewirbelten Staub durch Traktoren.
Die Kameras bestreifen jeweils einen15 bis 20 Kilometer großen Radius. „Das System ist in der Lage, innerhalb von fünf bis sechs Minuten in einer 360-Grad-Drehung Rauch zu erkennen und über Richtfunk an die Leitstelle zu übermitteln“, erklärt uns Kurt Winter, Geschäftsführer von IQ-Fire Watch. Die Überwachungstechnik ist Made in Germany. Und: Es handelt sich um ein selbstlernendes System. Das Programm habe einen KI-Anteil.
Vor 20 Jahren wurde die erste Kamera auf einem Fabrikschornstein in Knappenrode in Betrieb genommen. Das System habe sich bewährt, schätzt der Leiter der Leitstelle, Stefan Schumann, ein. „Wir haben geringe Flächen pro Jahr, die abbrennen. Nur einzelne Brände kommen auf größere Flächen.“