- Ein Angeklagter kommt im Prozess gegen insgesamt sieben mutmaßliche Linksextremisten in das Oberlandesgericht Dresden (OLG).
Stromausfall stoppt Prozess am OLG Dresden
Ein Stromausfall hat den Prozess gegen sieben mutmaßliche Linksextremisten am Oberlandesgericht Dresden vorübergehend unterbrochen. Die vier in U-Haft befindlichen Beschuldigten wurden wieder aus dem Saal geführt. Nach einer knappen Stunde ging das Licht wieder an. Die Verhandlung sollte um 13 Uhr weitergehen.
Von dem Stromausfall waren laut Angaben des Netzwerkbetreibers Sachsennetze 1.000 Anschlüsse in Dresden betroffen. Als Ursache vermutet das Unternehmen Bauarbeiten, bei denen Kabel beschädigt wurden, wie eine Sprecherin mitteilte. Von anderweitigen Fremdeinwirkungen sei nach aktuellem Kenntnisstand nicht auszugehen.
Gericht lehnt Anträge auf Aussetzung des Verfahrens ab
Zu Beginn des zweiten Prozesstages hatte der Vorsitzende Richter Joachim Kubista alle Anträge der Verteidigung auf Aussetzung des Verfahrens abgelehnt. Die Verteidiger hatten unter anderem eine fehlende Akteneinsicht moniert.
In dem Verfahren müssen sich sechs Beschuldigte wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verantworten, einer als Unterstützer. Zudem sind weitere Straftaten wie gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung und in zwei Fällen auch versuchter Mord angeklagt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, im Zeitraum von 2018 bis 2023 gezielt Angriffe auf Personen aus der rechten Szene verübt zu haben.
Im Fokus steht der 32-jährige Johann G. Er war lange Zeit untergetaucht und den Zielfahndern des Landeskriminalamtes Sachsen vor einem Jahr ins Netz gegangen. Das Verfahren ist faktisch die Fortsetzung des Prozesses gegen die Studentin Lina E. und drei Mitangeklagte. Sie waren 2023 an gleicher Stelle zu Haftstrafen verurteilt worden. (dpa)
