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  • Straßenbahn- sowie auch Busunfälle häuften sich 2024 in gesamt Dresden: von Neustadt (r.o.) über Hellerau (r.u.) bis hin zu Neugruna.

DVB: 705 Unfälle in einem Jahr!

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Die Zahlen belegen es Schwarz auf Weiß: Im letzten Jahr hat es fast zweimal täglich mit Bus und Bahn in Dresden gekracht! Das ergab jetzt eine Anfrage vom  „Team Zastrow“ ans Rathaus, der der gefühlten Häufung von Unfällen bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) auf den Grund gehen wollten.

Demzufolge kam es 2024 zu insgesamt 394 Unfällen mit Straßenbahnen - eine Steigerung von 23 Prozent zum Vorjahr. Deutlich mehr Zusammenstöße gab es mit Bussen: hier erhöhte sich die Zahl der Unfälle um rund 30 Prozent auf 311. 79 Menschen wurden dabei insgesamt verletzt, es gab einen Toten. 

Ein Großteil der Straßenbahnunfälle (73 Prozent) war dabei fremdverschuldet. Bei den Bussen hingegen gingen 66 Prozent der Unfälle aufs Konto der DVB-Fahrer. Das lag vor allem am seitlichem Verschätzen insbesondere bei Abbiege- und Ausweichvorgängen, heißt es. Für Stadtrat Holger Zastrow aber auch ein Zeichen des immer enger werdenden Verkehrsraums in der Stadt: „Die Zahlen machen uns Sorgen. Was man feststellen muss, unser Verkehrsnetz steht massiv unter Stress und das nicht erst seit dem Einsturz der Carolabrücke. Was man an der Unfallbilanz sieht, die ja wahrscheinlich ganz genauso für den Individualverkehr gilt, ist: Das passiert, wenn man die wichtigsten Verkehrsträger - nämlich Bus und Bahn - und Autos und den Wirtschaftsverkehr auf eine Spur setzt, damit irgendwo Autospuren zu Radwegen umgewandelt werden können. Und das führt zu mehr Konfliktsituationen, mehr Unfällen. Und deswegen muss da klar umgedacht werden.“

Anders hingegen sieht das die Stadt: Sie stellte klar: „Alle Unfälle werden in einer Datenbank erfasst. Eine Auswertung beispielsweise für die Reicker Straße und die Loschwitzer Straße lässt keine Zunahme von Unfällen nach Veränderung der Aufteilung des Straßenraumes feststellen.“

2023 betrug der Schaden durch Unfälle bereits über 1 Mio. Euro. Zum letzten Jahr liegen noch keine Zahlen vor, doch auch die dürften gestiegen sein. Bei den Straßenbahnunfällen übernahm der Unfallverursacher zumeist die Reparaturkosten von insgesamt 550.000 Euro. Bei den Busunfällen von 2023, die 530.000 Euro Schaden verursachten, erstatteten die Versicherungen jedoch nur 240.000 Euro zurück. 

 

Audio:

Stadtrat Holger Zastrow zur Unfallbilanz der DVB