Stadt will Grundstück abgeben - Demo für Schwimmhalle in Klotzsche

Wer im Norden der Stadt schwimmen gehen will, muss entweder in der alten, baufälligen Klotzscher Schwimmhalle seine Bahnen ziehen oder weite Wege in Kauf nehmen. Deswegen hatte die Stadt schon vor zwei Jahren einen Neubau beschlossen, sich dafür ein Grundstück von der SachsenEnergie gesichert.

Das liegt an der Königsbrücker Landstraße 100 - brach - und kostet jährlich 55.000 Euro Erbpacht. Zudem hat sich der Baupreis für eine neuen Schwimmhalle, der zum geplanten BAubeginn 2023 noch bei 25 Mio. Euro lag, mittlerweile auf über 30 Mio. Euro erhöht. 

Fördermittel sind fraglich. Für einen Neubau fehlt schlicht das Geld im Haushalt. Deswegen soll der Stadtrat im Sommer die Aufgabe des Grundstücks und dortigen Ersatzneubaus gleich mitbeschließen. Zuvor ist der Antrag an diesem Montag im Sportausschuss Thema. 

Doch dagegen protestieren die Ortschaftsräte in Langebrück, Weixdorf, Schönborn und Klotzsche. Stadtrat Holger Zastrow erklärt: „Wer die bisherige SH in Klotzsche kennt, weiß, wie nötig ein Neubau ist. Extra dafür hat die Stadt auch das Baugrundstück gesichert, das ideal liegt, weil es das Umland bis Ottendorf-Okrilla erschließt und bis hinein in die Neustadt.“ 

Auch wenn das Geld jetzt fehle, solle man das Grundstück für später sichern, statt den Pachtvertrag aufzulösen: „Das darf um Gottes Willen nicht passieren. Denn der Besitzer, die Sachsenenergie, könnte das Grundstück dann auch für was anderes benutzen.“ Dann wäre das Projekt „Neue Schwimmhalle für Klotzsche“ gestorben. 

Die Stadtverwaltung lässt allerdings eine kleine Hintertür offen. Neben der alten Klotzscher Halle könnte auf dem Sportplataz der Neubau entstehen - das Grundstück gehört der Stadt. In der Zwischenzeit wird die alte Halle weiter betrieben.