- 8,7 Millionen müssen bei der Kinder- und Jugendhilfe der freien Träger nächstes Jahr gespart werden - das ist ein Viertel des Gesamtetats
Stadt stellt Streichliste bei Jugendarbeit vor
Der Kinder- und Jugendhilfe durch die freien Träger in Dresden droht ein Kahlschlag. Der Bedarf von 33 Millionen Euro muss um 8,7 Mio. Euro gekürzt werden, da für den Rest das Geld im städtischen Haushalt fehlt.
Die Crux: Eigentlich hat Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) in den kommenden zwei Jahren sogar 41 Millionen Euro mehr zur Verfügung als im Doppelhaushalt 2023/24. Doch allein die Tariferhöhungen für städtische Bedienstete schlage mit 40 Millionen Euro Mehrkosten zu Buche.
„Hinzu kommen gekürzte Schlüsselzuweisungen durch Bund und Land und auch dass wir bei Pflichtaufgaben vom Bund die Sach-, aber nicht Personalkosten erstattet bekommen“, erklärt Donhauser.
Bereits Ende September wurden die Träger informiert, dass drastische Kürzungen anstehen könnten. Derzeit sieht der Verwaltungsvorschlag vor, 21 Angebote der Jugendhilfe ganz zu kündigen, darunter auch Trägern von Schulsozialarbeit.
Die sei weiter gewährleistet – weil auch gesetzlich vorgeschrieben. Nur wird sie an zwei Dresdner Oberschulen sogar aufs Minimum von einer Stelle reduziert.
Zudem sollen finanzielle Unterstützungen von Ferienlagern entfallen, Mitarbeiter freier Träger generell finanziell weniger unterstützt werden und alle Dienstleister auf die Finanzierung von maximal zwei Vollzeitstellen runter geschraubt werden.
Auch Sach- und Dolmetscherkosten stehen auf der Streichliste. Donhauser: „Es ist paradox, dass wir ein höheres Budget haben, aber das Geld trotzdem nicht reicht.“ Nun muss der Jugendhilfeausschuss über die Vorschläge beraten, kann sie auch ablehnen. Das letzte Wort hat Anfang 2025 der Stadtrat.
