- Holzplanken statt Wasserspiel. Der berühmte Pusteblumen-Brunnen auf der Prager Straße bleibt dieses Jahr aus.
- Holger Zastrow fordert, dass auch der vernagelte Pusteblumen-Springbrunnen an der Prager Straße bald wieder sprudelt
- Der Frosch sitzt, wie die Dresdner im Trockenen. Zastrow will damit humoristisch die Umweltbürgermeisterin auffordern, "kein Frosch zu sein und die Brunnen wieder anzustellen".
Springbrunnen in Dresden vernagelt! Stadtrat fordert Machtwort vom OB
Der blaue Himmel und die strahlende Sonne macht den Anblick nur noch trauriger. Statt spielender Kinder und einem erfrischenden Wasser-Schleier in der Luft, erwartet die Dresdner und Touristen auf der Prager Straße ein Endlos-Laufsteg aus Brettern. Darunter: Die zugenagelten Wasserspiele, allen voran der beliebte Pusteblumen-Springbrunnen.
Nur acht von rund 100 städtischen Brunnen sollen diesen Sommer sprudeln - sprichwörtlich ein Tropfen auf den heißen Stein! Die Stadt begründet die Maßnahme mit „der angespannten Haushaltslage“. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen habe noch in den Haushaltsverhandlungen den Umweltausschuss über die Brunnen-Misere informiert.
Hilbert am Hahn?
„Viel zu allgemein und unkonkret“, findet Stadtrat Holger Zastrow. Sie hätte ja Nachforderungen anmelden können für den Betrieb der Brunnen, der insgesamt 400.000 Euro im Jahr kostet. Das sei nicht geschehen. Nun, mit dem schönen Wetter, wird das Problem aber offensichtlich. Zastrow weiter: „Stattdessen hat sie eigenmächtig ihre Prioritäten gesetzt für Bäume und Spielplätze.“ Doch das will der Marketing-Profi und Unternehmer nicht so stehen lassen. Er fordert jetzt ein Machtwort von Dirk Hilbert!
„Wir fordern den OB auf, die grüne Umweltbürgermeisterin anzuweisen, die Brunnen wieder anzuschalten.“ Dazu hat seine Fraktion einen schon bestehenden Antrag im Stadtrat leicht abgeändert, der im Mai noch behandelt werden soll. „Wir haben für die Finanzierung der Brunnen extra keine Deckungsquelle genannt, da das Umweltressort genug Geld hat“,so Zastrow weiter. Es habe 2 Mio. Euro zusätzlich im Etat.
Fahrräder zählen aber kein Wasser für Brunnen
Und weiter: „Es kommt nur darauf an, wie man seine Prioritäten setzt. Was brauche ich eine Bundesgartenschau für 30 Mio. Euro, wenn die Wasserspiele der Stadt nicht mal funktionieren. Oder die Sanierung der Robotron-Kantine für eine Nischen-Nutzung - dafür ist Geld da? Oder auch Fahrradzählstellen wie an der St. Petersburger Straße für insgesamt eine halbe Million Euro? Da muss ich doch erstmal die Brunnen laufen lassen, das geht doch nicht!“
Plakataktionen an allen städtischen Brunnen sollen den Druck auf die Verwaltung erhöhen. Zudem läuft auch eine Petition zur Wiederinbetriebnahme der Brunnen. Zastrow warnt seine früheren FDP-Kollegen Hilbert: „Der OB soll jetzt handeln, sonst droht ihm eine Ohrfeige vom Stadtrat.“