- Liofit-Geschäftsführer Ralf Günther
Schwarze Masse aus dem Schredder - Kamenzer Akku-Spezialist baut Pilotanlage
Was passiert mit leeren oder defekten Akkus? Sie werden weggeworfen, landen meist im Hochofen. Das ist alles andere als umweltfreundlich und ressourcenschonend. Ein Kamenzer Unternehmen geht einen anderen Weg. Die Liofit GmbH hat Alternativen entwickelt und will sie nun praktisch umsetzen. Dafür gab es heute Geld. Sachsen fördert die Ideen mit rund 2,8 Millionen Euro.
Reparieren, testen, wiederverwenden und wenn das nicht geht verwerten - das ist die Firmenphilosophie. Die 2013 gegründete Liofit mit ihren inzwischen 27 Mitarbeitern hat sich auf Fahrrad-Akkus spezialisiert, auf einen Markt, der immer weiter wächst.
Schwarze Masse aus dem Schredder
Ihr Ziel ist, dass nicht mehr reparierbare Akkus geschreddert werden. Das klingt auf den ersten Blick banal, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Am Ende rieselt eine schwarze Masse aus der Maschine. „90 Prozent des Stoffgemischs kann durch entsprechende Verfahren wieder für neue Akkus verwendet werden“, so Geschäftsführer Dr. Ralf Günther.
Beim herkömmlichen Entsorgungsverfahren im Hochofen können höchstens 25 Prozent der Metalle wieder für die Akkuproduktion verwendet werden. Akkus in den Schredder, aber so einfach ist es nicht. Es darf keine Energie mehr in den Batteriezellen sein, ansonsten könnte es gefährlich werden.
Sicheres Verwertungssystem entwickeln
Ein sicheres Verwertungssystem will die Liofit nun errichten, eine Pilotanlage aufbauen. Dafür will Geschäftsführer Günther die rund 2,8 Millionen Euro Fördermittel vom Land nutzen. „Wir wollen zeigen, dass dieser Prozess wirtschaftlich betrieben werden kann.“ Günther hofft, dass die Technologie dann in Produktionsanlagen eingesetzt wird.
In drei Jahren soll die Anlage stehen – am neuen Standort des Unternehmens in Kamenz. Denn für das Pilotprojekt wird Platz gebraucht.
