- Aus dem Haus dringt dichter Qualm, die Wohnung steht in Flammen
- Der Einsatzbereich am späten Mittwochabend
- Hier zeigt sich der Mann am Fenster
- Das SEK ist am Einsatzort eingetroffen
- Der Mann beugt sich aus einem Fenster im ersten Stock
- Die Straße ist weiträumig abgesperrt
- Die Leiche des Mannes wird abtransportiert
SEK-Einsatz in Dresden: Täter tot aus Wohnhaus geborgen
Nach dem Polizeieinsatz in einem Wohnhaus im Dresdner Hechtviertel ist die Identität des leblos aufgefundenen Mannes geklärt. Laut Polizei handelt es sich um einen 26 Jahre alten Deutschen. Der Mann hatte am Mittwoch mit zwei Waffen am Fenster hantiert und so einen Großeinsatz ausgelöst. Die Beamten stellten eine Schreckschusspistole und eine Softairwaffe in Form einer Maschinenpistole sicher.
Die Kripo geht davon aus, dass der Mann seine Wohnung an der Rudolf-Leonhard-Straße selbst in Brand gesteckt hat. Die Wohnung brannte vollständig aus. Hinweise auf einen selbst gebauten Sprengsatz, mit dem der Mann am Mittwoch gedroht hatte, fanden die Beamten nicht. Das Motiv seines Handelns ist noch völlig unklar. Die Todesursache des 26-Jährigen soll im Rahmen einer Sektion geklärt werden.
Rund acht Stunden lang hatte der Mann am Mittwoch insgesamt 140 Polizisten auf Trab gehalten. Mit einer Pistole feuerte er aus einem Wohnhaus mehrfach auf die Beamten. Später hantierte er mit einer Langwaffe am Fenster und drohte mit einem selbst gebauten Sprengsatz.
Als gegen 21:45 Uhr ein Brand in der Wohnung ausbrach, stürmte das SEK die Räume, konnte aufgrund der massiven Rauchentwicklung aber nicht weiter vordringen. Nachdem die Feuerwehr gelöscht hatte, wurde eine leblose Person gefunden und ins Freie gebracht. Dort wurde sie vom Rettungsdienst übernommen, der sofort mit Reanimationsmaßnahmen begann. Die Reanimation wurde allerdings nach einiger Zeit erfolglos beendet. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Sechs Polizisten mussten bei dem Großeinsatz in dem völlig verqualmten Wohnhaus durch die Feuerwehr vom Dach gerettet werden. Sie wurden mit sogenannten Brandfluchthauben nach unten gebracht und kamen vorsorglich ins Krankenhaus.

Details zu dem Einsatz im Hechtviertel
Passanten hatten am Mittwochnachmittag gegen 14:20 Uhr einen jungen Mann mit einer Pistole am Fenster eines Wohnhauses gesehen. Die Polizei sperrte den Bereich zwischen Bischofsplatz und Königsbrücker Platz weiträumig ab.
Schwerbewaffnete Interventionskräfte der Polizei bezogen Stellung. Später trafen Spezialkräfte des Landeskriminalamtes ein. Das SEK versuchte, Kontakt zu dem Mann herzustellen - ohne Erfolg. Eine Verhandlungsgruppe war vor Ort, es gab Lautsprecherdurchsagen. Der Polizei zufolge war der Mann vermutlich im Besitz von zwei Waffen, einer Langwaffe und einer Pistole.
Im Einsatz waren auch Beamte der USBV. Deren Aufgabe ist unter anderem die Entschärfung und Sicherung von "unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen". Die USBV-Gruppe sei hinzugezogen worden, um "für alle Eventualitäten gewappnet" zu sein, sagte ein Polizeisprecher.
Fotos, die ein Reporter am Abend gemacht hatte, zeigten eine schwarz vermummte Person am Fenster einer Wohnung. Zu sehen war eine Waffe, die einer Maschinenpistole ähnelt. Der Mann schien offenbar zu bluten, an seiner Hand waren rote Spuren zu erkennen.

Gegen 22 Uhr waren laute Knallgeräusche aus der Richtung des Hauses zu hören. Die Feuerwehr rückte an und fuhr eine Leiter aus, dichter Rauch war an dem Gebäude zu sehen. In der betroffenen Wohnung war laut Polizei ein massiver Brand ausgebrochen.
Nachdem Polizeikräfte den Einsatzbereich der Feuerwehr gesichert hatten, gingen mehrere Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung im Innenangriff vor.
Nachdem der Brand gelöscht wurde, waren aufwändige Belüftungsmaßnahmen notwendig. Es wurden alle umliegenden Wohnungen kontrolliert und ebenfalls belüftet. Im Anschluss konnten alle Bewohnerinnen und Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren. Sie waren durch die Polizei im Verlauf des Nachmittags in Sicherheit gebracht worden und temporär in Bussen der Dresdner Verkehrsbetriebe unterkommen. Im Einsatz waren insgesamt 60 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen Albertstadt, Übigau und Altstadt.

Die Polizei bereitete sich am Abend auf einen längeren Einsatz vor. Busse der DVB wurden für Anwohner bereitgestellt, die nicht in ihre Wohnungen können. In den Bussen konnten sie sich aufwärmen.








