- Die Einschleusung mit Todesfolge im Juli 2023 bei Berggießhübel ging offenbar auch auf das Konto der Bande
Polizei hebt internationale Schleuserbande aus
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden ist die Bundespolizei gegen ein international agierendes Schleusernetzwerk vorgegangen.
Es gab Razzien unter anderem in Berlin, Paris und Saint-Louis. Gegen 17 Tatverdächtige wird ermittelt. Sie sollen über Jahre hinweg mehr als 800 Personen illegal von der Türkei über Serbien nach Österreich, Deutschland und Frankreich gebracht haben.
Dafür warben die Hintermänner gezielt mindestens 23 Fahrer an. Den Ermittlungen zufolge kassierte die Bande insgesamt rund vier Millionen als Schleuserlohn.
Tödliche Schleuserfahrt in Sachsen ging offenbar auch auf das Konto der Bande
Bei den Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass die Organisation auch in Verbindung mit der Einschleusung mit Todesfolge am 13. Juli 2023 bei Berggießhübel stehen könnte.
Am 13. November 2025 setzte die Bundespolizei in enger Zusammenarbeit mit französischen Behörden, Europol und Eurojust fünf Haftbefehle und sieben Durchsuchungsbeschlüsse gegen die internationale Schleuserorganisation um. Von den fünf Haftbefehlen wurden vier in Frankreich und einer in Deutschland vollstreckt.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um fünf männliche türkische Staatsangehörige im Alter zwischen 26 und 50 Jahren. In Deutschland wurden vier Wohnungen in Berlin und in Frankreich zwei Wohnungen und ein Autohandel durchsucht. In den Durchsuchungsobjekten wurden zahlreiche Mobiltelefone sowie Bargeld in erheblicher Höhe sichergestellt bzw. beschlagnahmt. In weiteren Ermittlungsschritten gilt es diese Beweismittel auszuwerten.
Bei den Maßnahmen in Deutschland und Frankreich waren 94 Kräfte der Bundespolizei im Einsatz. Spezialkräfte hielten sich bereit.
