Oldtimer erfasst sechs Passanten vor der Frauenkirche
Ein Mercedes-Oldtimer hat am frühen Donnerstagnachmittag mehrere Menschen direkt vor der Frauenkirche erfasst. Sechs Passanten, fünf Frauen und ein Mann, sind verletzt worden. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Am Steuer saß der bekannte Dresdner Drehorgelmann, Jochen Schalk. Nach unseren Informationen ist Schalk ins Auto eingestiegen, wollte wenden. Wie Augenzeugen berichteten, heulte der Motor auf, das Auto schoss unvermittelt nach vorne und rollte dann wieder nach hinten. Dabei wurden mehrere Fußgänger erfasst. Möglicherweise hatte der Fahrer Gas und Bremse verwechselt. Mehrere Rettungsfahrzeuge rückten an. Die Polizei teilte mit, dass der 75-Jährige im Bereich Töpferstraße/An der Frauenkirche beim Rangieren plötzlich mehrere Fußgänger erfasste. Die fünf Frauen (58/60/64/68/68) und ein Mann (67) wurden in Krankenhäuser gebracht. Die 64-Jährige hatte schwere Verletzungen erlitten. Der Verletzungsgrad der anderen Geschädigten ist derzeit noch nicht bekannt. Der 75-Jährige blieb unverletzt.Der Verkehrsunfalldienst der Dresdner Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Oldtimer Mercedes wurde für weitere Untersuchungen abgeschleppt. Derzeit sind an der Frauenkirche auch Weihnachtsstände aufgebaut, der Neumarkt ist für Autos gesperrt, auf der Rückseite der Frauenkirche werden Rundfahrten für Touristen angeboten.Polizei sucht ZeugenZeugen, die den Unfall beobachtet haben und insbesondere Angaben zum Fahrverhalten des Mercedes machen können, werden gebeten sich zu melden. Hinweise bitte unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 an die Dresdner Polizei. Jochen Schalk - bekannt als DrehorgelmannDer Oldtimer gehört dem bekannten Dresdner Drehorgelmann, Jochen Schalk. Er bietet damit einen Chaufferservice an. Der 75-Jährige stand jahrelang mit seiner Drehorgel vor dem Residenzschloss. Nach einer Erbschaft schaffte er sich zwei Oldtimer an.Anwalt: Kein Alkohol im BlutSein Anwalt kam am Nachmittag zur Unfallstelle und besprach sich mit Schalk. Der Fahrer stand demnach nicht unter Alkoholeinfluss, ein Test ergab 0,0 Promille, sagte Anwalt Frank Hannig. Das Auto sei der Polizei übergeben worden, um auch eine mögliche technische Ursache zu überpüfen. "Am wichtigstens sei, dass keines der Opfer in Lebensgefahr schwebt", sagte Hannig.Schalk soll nach unseren Informationen auch starke Medikamente genommen haben. Ob das bei dem Unfall eine Rolle gespielt hat, wollte Hannig nicht kommentieren.

