Doppelter Abschied im Dresdner Weihnachtszirkus
Beim Dresdner Weihnachtszirkus heißt es Abschied nehmen. Nach 25 Jahren an der Spitze des Unternehmens übergibt Zirkusdirektor Mario Müller-Milano das Zepter an die nächste Generation. Künftig leitet Sascha Köllner gemeinsam mit seinen Brüdern William und Leonard den Weihnachtszirkus.
Die drei haben sich bisher hinter den Kulissen um den technischen Ablauf der Vorstellungen gekümmert. Sie sind seit vielen Jahren im Zirkusgeschäft und haben mit dem Zirkus Piccolino auch eine eigene Show. Müller-Milano, der den Weihnachtszirkus gegründet hat, geht mit 74 Jahren in den Ruhestand.
„Ich werde natürlich trotzdem immer noch ein Auge auf den Zirkus werfen“, sagte Müller-Milano bei seiner emotionalen Verabschiedung am Freitag nach der letzten Vorstellung dieser Saison. Bei den Köllner-Brüdern weiß er den Weihnachtszirkus aber in besten Händen. „Das sind gute Jungs, die sich mit Zirkus auskennen. Ich selbst kann den Job aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr weitermachen.“
Müller-Milano hatte vor drei Jahren einen Unfall mit einem Gabelstapler auf dem Zirkusgelände. Seitdem ist er gesundheitlich angeschlagen. Die Köllner-Brüder sind sich der großen Verantwortung bewusst. „Wir werden ihn genau in dem Stil wie bisher weiterführen. Und Mario Müller-Milano wird immer unser Direktor bleiben.“
Der 25. Dresdner Weihnachtszirkus war am Freitag mit einem Besucherrekord zu Ende gegangen: 85.000 Besucher wurden in dieser Saison gezählt. Die letzte Show war auch die letzte Vorstellung für Alexander Lacey und seiner weltbekannten Raubkatzen-Gruppe. Seine Löwen und Tiger werden nie mehr in einem Zirkus zu sehen sein, denn der Brite beendet seine Karriere. Hintergrund ist das Raubtierverbot in der Manege, das in immer mehr Ländern gilt. Das Dresdner Publikum verabschiedete Lacey mit einem riesigen Applaus.
