Millionenloch bei den DVB: ab April droht Kahlschlag
Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben droht ein noch nie dagewesener Kahlschlag. Weil 18 Millionen Euro im Budget fehlen, muss das Unternehmen knallhart den Rotstift ansetzen und plant ab April eine drastische Reduzierung des Angebots.
Die Pläne wurden am Mittwoch vorgestellt und werden umgesetzt, wenn sich im Haushalt kein Geld für die DVB findet. Der Stadtrat muss nun entscheiden. „Spätestens Mitte Februar muss eine Entscheidung her, damit wir planen können“, sagte uns DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach.
Die Buslinien 66, 74 und sollen eingekürzt werden, ebenso die Straßenbahnlinien 6 und 7 in den Außenästen. Die Quartierbuslinien 73 und 76 wollen die DVB ersatzlos streichen. Die Fähren in Johannstadt und Niederpoyritz sollen ihren Betrieb einstellen und die Bergbahnen nur noch im Sommer fahren. Das Anruf-Linien-Taxi ALITA wird eingestellt.
In Summe werden 2,2 Millionen Fahrplankilometer und damit 10 Prozent des gesamten Angebots zurückgenommen.
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Was wären die Folgen?
Die Folgen wären dramatisch: 4,4 Millionen Fahrgäste im Jahr würden die DVB durch die Sparmaßnahmen verlieren. Weil viele Fahrgäste dann aufs Auto umsteigen, bedeutet das nach Berechnung der DVB 1,8 Millionen zusätzliche Autofahrten pro Jahr in Dresden.
Der Schülerverkehr würde durch vollere Fahrzeuge vor allem auf den Linien 6, 62, 63, 70, 80 und 90 stark beeinträchtigt. Auf den ausgedünnten Strecken vor allem am Stadtrand würden sich die Wartezeiten für die Fahrgäste erhöhen.
Die touristische Attraktivität der Stadt Dresden würde durch den Wegfall zweier Fähren und den Bergbahnbetrieb nur noch im Sommer erheblich sinken.
Und: wenn die gestern vorgestellten Kürzungen beim Angebot tatsächlich umgesetzt werden müssen, hätte das Unternehmen mit einem Schlag 150 vollbeschäftigte Mitarbeiter zu viel Bord.

