- Der Eingang des Rathauses ist vernagelt, bleibt jetzt für Jahre dicht
- Die Decken in den Rathausgängen blättern ab
- Die Büros im historischen Rathaus müssen dringend saniert werden, später werden sie wechselnde Arbeitsplätze beherbergen
- Die denkmalgeschützten Kugellampen (li.) werden während der Sanierungsarbeiten gesichert und anschließend wieder angebracht
- Der Lichthof soll saniert und später wieder für Veranstaltungen für bis zu 250 Personen genutzt werden können
- Die Innenhöfe des Rathauses bekommen insgesamt 625 Solarmodule aufs Dach
Millionen-Sanierung! Rathaus bis 2030 dicht
Das Stadtforum - Dresdens neuer Verwaltungssitz - wurde im Frühjahr eingeweiht. Nun geht es an die weitere Sanierung des historischen Rathauses gleich auf der anderen Straßenseite.
Dort wurden von 2011 bis 2017 bereits die Räume im Ostflügel mit dem Festsaal und Plenarsaal saniert (38 Mio. Euro) sowie von 2020 bis 2024 das Dach und die Außenfassade (18 Mio.Euro). Jetzt folgt der 3. Abschnitt - der größte und mit eingeplanten 72 Mio. Euro der teuerste von allen.
Baubürgermeister Stephan Kühn: „Der Brandschutz in dem großen Gebäude ist nicht mehr gegeben, die Haustechnik ist veraltet oder defekt und die Decken kamen in den Obergeschossen teils schon runter. Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist dringend erforderlich. Zugleich entsteht ein weiterer moderner Verwaltungsstandort für Dresden, in dem rund 1.000 Arbeitsplätze für rund 1.300 Beschäftigte entstehen sollen.“
So geht´s weiter
Bis Ende 2029 werden die Innenräume vollständig saniert und auch der Brandschutz umfassend erneuert. Dazu entstehen rund 420 Meter Brandwand, 1.125 Holztüren werden durch moderne, dem Brandschutz entsprechende ersetzt. Ergänzt wird dies durch moderne Rauchableitungen und feuerwiderstandsfähige Geschossdecken. Zudem wird die Innenhoffassade instandgesetzt.
Derzeit ist der Abbruch innen in vollem Gange. Anschließend folgt die Erneuerung der Haustechnik sowie der Innenausbau mit Putz-, Maler- und Fliesenarbeiten. Auch an Fassaden und Fenstern wird 2026 gearbeitet. Ab 2027 begleiten archäologische Untersuchungen die Bauarbeiten in den Innenhöfen, wo Reste mittelalterlichen Mauerwerks vermutet werden.
Lichthof für Veranstaltungen
Der seit Jahren im Rathaus-Inneren gesperrte Lichthof (22 x 32 m) wird zum Veranstaltungsort für bis zu 256 Personen umgestaltet. Die bestehende Überdachung wird zurückgebaut und durch ein höheres Stahl-Glas-Dach - ähnlich dem im Dresdner Schloss - ersetzt.
Solaranlage trotz Denkmalschutz
Worum viele private Häuslebauer kämpfen, machten die Stadt an ihrem eigenen Prestige-Objekt möglich. Auf den Dachflächen der Innenhöfe werden ingesamt 625 Photovoltaikmodule installiert, die in Zukunft rund 20 Prozent des Stromverbrauchs des Rathaus decken sollen.Die Anlage hat eine Leistung von 275 kWp und soll bis Anfang November 2025 ans Netz gehen.
„Es ist das größte Hochbauvorhaben der kommenden Jahre in der Stadt. Die Sanierung war nicht mehr länger aufzuschieben. Aber der Vorteil ist, dass wir nach der Fertigstellung fremde Objekte, in denen die Stadtverwaltung zwischenzeitlich untergebracht ist, abmieten können“, so Baubürgermeister Stephan Kühn. Derzeit mietet die Stadt noch Räumlichkeiten an der Lignerallee und auch in den „Anneh-Höfen“. Die Mammut-Sanierung mit 72 Mio. Euro Kosten muss die Stadt zum allergrößten Teil aus der eigenen Haushaltskasse stemmen.





