- Von Straßenbahn bis Bus: Die Kürzungen bei den DVB betreffen alle Fahrgäste.
Kürzungen bei den DVB: Zeitplan steht - schon nächste Woche geht es los!
Nach dem Haushaltsbeschluss im Dresdner Stadtrat steht fest: Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) muss der Rotstift ran! Nun steht auch der Zeitplan für die Angebotskürzungen. Sie starten schon kommende Woche.
Angebot in Ferienzeiten eingekürzt
Als Erstes wird der Takt in den Ferienzeiten reduziert. Ursprünglich waren die Busse und Bahnen nur während des Sommers seltener unterwegs. Ab dem 22. April gilt, dass die Fahrzeuge in allen Ferienzeiten seltener fahren. So entfallen alle Schülerverkehre, die EV 11 und die Linie 62 sind alle 10 Minuten unterwegs, die Linien 1, 2 und 65 kommen alle 15 Minuten.
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Ab Juni: Linie 7 und Buslinie 74 verkürzt, Linie 76 wochentags als Anruflinientaxi
Weiter geht es dann am 2. Juni. Dann nimmt nur jede zweite Bahn der Linie 7 Kurs auf Pennrich, die anderen enden bereits in Gorbitz.
Am gleichen Tag wird die Buslinie 74 auf den Streckenabschnitt Waldschlößchen bis Jägerpark verkürzt, die Busse der Linie 76 werden von montags bis freitags auf das Anruflinientaxi alita umgestellt.
Sommerferien: Buslinie 88 seltener unterwegs
Mit dem Start der Sommerferien am 30. Juni werden die Busse der Linie 88 nicht mehr wie gewohnt im 15-Minuten-, sondern im 20-Minuten-Takt unterwegs sein.
Mit dem Ende der Baustelle auf der Wehlener Straße im Dezember 2025 wird die Buslinie 87, von der Otto-Pilz-Straße in Mockritz kommend, verkürzt und endet bereits in Tolkewitz.
Endpunkte der Linie „4“ und „9“ werden vertauscht
Nicht vom Stadtrat beschlossen, aber dennoch umgesetzt, werden die Endpunkte der Linien 4 und 9 getauscht. Die Linie 4 rollt dann von Radebeul aus nach Prohlis, die Straßenbahnen der Linie 9 von Kaditz über den Postplatz nach Laubegast. Hintergrund ist u. a., dass auf der Linie 9 dann durchgängig die neuen, breiteren Straßenbahnen fahren können.
Investitionen ausgesetzt
Es bleibt nicht nur bei den Kürzungen im Liniennetz. Zwar machte der Stadtrat durch den Brückenfonds Gelder für wichtige Infrastrukturprojekte der DVB locker. Darunter fällt zum Beispiel der Eigenanteil der DVB für den Ausbau des südlichen Teils der Königsbrücker Straße, der ab 2026 starten soll. Und auch für die Campuslinie und der Nossener Brücke gibt es Sicherheit.
Doch anderes fällt flach. Für die im Raum stehende Verlängerung der Straßenbahnlinie 8 stehen bislang nur Mittel für die Planung bereit – und noch nicht für Bau oder Betrieb. Die Bahnen sollten eigentlich von Hellerau nach Norden rollen, um eine wichtige Anbindung für die künftigen Arbeiter der TSMC-Chip-Fabrik zu bieten. 2027 soll dort die Produktion starten.
Auch der Ausbau des Busnetzes Südwest ist zunächst gestrichen. Und: Die DVB brauchen Gelder, um ältere Dieselbusse zu ersetzen. Konkret geht es um die Beschaffung von 45 Elektrobussen. Vom Freistaat gibt es bereits Fördermittel in Höhe von 23,4 Millionen Euro. Da die DVB aber auch einen Eigenanteil leisten müssen – und das aktuell nicht können – müssen die neuen E-Busse warten.
Gesamtes Liniennetz auf dem Prüfstand
Wie uns Hemmersbach sagte, seien die Anpassungen „moderat“, weil die finanzielle Unterstützung für das städtische Tochterunternehmen – um weitere 4,2 Millionen Euro für 2025 und 5,6 Millionen Euro für 2026 – erweitert wurde. So bleibt der 10-Minuten-Grundtakt bei den Straßenbahnlinien und 60er-Buslinien erhalten. Auf die Stilllegung von Fährstellen oder den saisonalen Betrieb der Bergbahnen konnte verzichtet werden.
Dennoch gibt es die Sicherheit nur für dieses und das kommende Jahr. Daher hat der Stadtrat den Beschluss gefasst, dass die DVB gemeinsam mit den Beteiligten weitere Einsparpotenziale prüfen. „Es wird sich also im nächsten Jahr eine weitere Diskussion anschließen, wo denn dann dauerhaft der ÖPNV zu verorten sein wird“, sagte Hemmersbach.
