- Holger Zastrow vor dem Goldenen Reiter. Mit seinem Austritt aus der FDP überraschte der 55-Jährige viele.
Holger Zastrow verlässt die FDP
Paukenschlag bei der FDP. Das langjährige Dresdner Stadtratsmitglied und Sachsens ehemaliger FDP-Landeschef Holger Zastrow geht. Das hat der 55-Jährige auf der Plattform „X“ mitgeteilt.
Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, so Zastrow. Doch er sei mit der aktuellen bundesweiten Politik nicht einverstanden und wolle daher ein Zeichen setzen. Es fehle vor allem der FDP-Spitze in Berlin an Taten und Leidenschaft. „Meine Entscheidung hat nichts mit der Dresdner Stadtratsfraktion und relativ wenig mit Dresden und Sachsen zu tun“, betont Zastrow.
Auf „X“ schreibt er: „Die Politik der Ampel ist aus meiner Sicht falsch und zwar so vollkommen, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Nahezu nichts entspricht meiner Erwartung, nichts ist wirklich gut für unser Land.“ Einer anderen Partei will sich Zastrow laut einem SZ-Bericht aber nicht anschließen, sondern etwas eigenes aufbauen. Schon kommende Woche soll es losgehen.
Zastrow gilt als Urgestein der sächsischen Liberalen. Zur Wendezeit gründete er die Nachwuchsorganisation Jungliberale Aktion in Dresden mit. 1999 übernahm er die FDP als Vorsitzender, nachdem sie bei der Landtagswahl im gleichen Jahr mit 1,1 Prozent der Stimmen abgestürzt war. 20 Jahre lang führte Zastrow die Sachsen-FDP und war von 2004 bis 2014 zugleich ihr Fraktionschef im Landtag. Von 2009 bis 2014 war die FDP im Freistaat in einer Koalition mit der CDU. Zwischen 2011 und 2013 war Zastrow Vize-Bundesvorsitzender der Freien Demokraten. Zurzeit ist er Stadtrat für die FDP in Dresden. (mit dpa)
Ich habe heute nach 30 Jahren die #FDP verlassen. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht und ist für mich hochemotional. Aber es geht nicht mehr. Die Rede des Bundesvorsitzenden bei der #Bauerndemo gestern war der letzte Tropfen. Das ist es aber nicht allein. Siehe Anhang. pic.twitter.com/62kjqUFZWC
— Holger Zastrow (@HolgerZastrow) January 16, 2024
