- Stolz thront die Festung Königstein über der Elbe. Das Gastro-Angebot hat sich in den letzten 30 Jahren stark erweitert
- Gastronom und Hotelier Sven-Erik Hitzer vor dem Gewölberestaurant "Musketier", das zu DDR-Zeiten Broiler-Bar hieß
Gastro-Jubiläum auf dem Königstein: Erst Broiler-Bar dann „Musketier“
Hand hoch, wer noch nie auf der Festung Königstein war? Die stolze, berühmte Festung in der Sächsischen Schweiz hat eine Jahrhunderte alte und bewegte Nutzungsgeschichte. Doch ihre Gastro-Geschichte ist noch ziemlich jung!
Am Dienstag feiert die Festung mit Gastronom Sven-Erik Hitzer, der hier seit 1995 aktiv ist, Tourismusministerin Barbara Klepsch sowie 150 Gästen aus Wirtschaft, Touristik, Handwerk und früheren und jetztigen MItarbeitern 30-jähriges Gastro-Jubiläum auf dem Königstein.
Denn bewirtet wird hier oben noch gar nicht so lange. Nach der Öffnung der Festung für die Öffentlichkeit vor 70 Jahren etablierte sich auch langsam ein Restaurantbetrieb auf der Festung. „Die früheren Lokale hier hießen zu DDR-Zeiten ,Broiler-Bar' und ,Gastronom'“, erinnert sich Hitzer, der nach der Wende deren Erbe antrat.
Es begann mit Holzhütten…
Von den alten Restaurants war nichts mehr übrig geblieben, ein neuer Betreiber lag mit dem Freistaat im Clinch, trat nie an. „Hier war alles kaputt, Einrichtung entfernt, manches baupolizeilich gesperrt. Wir haben in der ersten Saison von Ostern bis Oktober 1995 hier provisorisch eine Art Mittelaltermarkt installiert - zumindest fürs Kulinarische - und so mit 12 bis 15 Mitarbeitern das erste Jahr über die Bühne gebracht“, so HItzer.
Er kam selbst aus dem Veranstaltungsgeschäft, hatte damals schon erfolgreich Mittelaltermärkte organisiert, betreibt mittlerweile auch den historischen Weihnahchtsmarkt auf dem Dresdner Neumarkt, mehrere Pensionen, Hotels und Gaststätten in der Sächsischen Schweiz.
Millionen investiert
Hitzer hat, nach eigenen Angaben, „fast 10 Millionen Euro an eigenem Geld“, in die Infrastruktur der Festungsgastronomie gesteckt, der Freistaat (dem die Festung gehört) viele weitere Millionen. Bereits 1996 etablierte er den beliebten Weihnachtsmarkt auf der Festung an den Adventswochenenden, baute das sogenannte Offizierskasino aus, richtete die Festungsbäckerei ein und baute die Kasematten zu einer Eventlocation für Firmen- und Familienfeiern um. Mittlerweile betreibt er vier Restaurants und die Festungsbäckerei mit insgesamt über 60 Mitarbeitern auf der Festung.
Knapp eine halbe Million Besucher aus aller Welt kommen jährlich auf den Königstein und wollen auch verköstigt werden. Hitzer will mit seinen Angeboten den Aufenthalt - auch in den besucherärmeren Wintermonaten - weiter attaktiv machen. Dazu saniert der Freistaat gerade die „Alte Kaserne“, in der sich auch das historische Gewölbe-Restaurant „Musketier“ befindet. Das zieht für die nächsten drei Jahre in temporäre Räume auf dem Festungsplateau. „Wir haben lange auf diese Sanierung gewartet und werden uns damit arrangieren“, so Hitzer.

