Ermittlungsergebnisse der Polizei nach außen gedrungen
Bei der Polizei gibt es offenbar einen Maulwurf, der Ermittlungsergebnisse nach außen gibt. Pegida-Gründer Lutz Bachmann hatte in Facebook-Kommentaren Screenshots von Dokumenten zu mehreren aktuellen Ermittlungsfällen in Dresden veröffentlicht und sich damit gebrüstet, regelmäßig die Akten der Polizei zu erhalten. Inzwischen wurden die Kommentare gelöscht. Die Dresdner Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz gegen Unbekannt eröffnet. Das teilte Sprecher Thomas Geithner auf unsere Anfrage mit. Man könne zwar zweifelsfrei ausschließen, dass es sich um polizeiliche Originaldokumente der PD Dresden handelt. Woher die Daten stammen, ist derzeit allerdings unklar.Ähnlich äußerte sich das sächsische Innenministerium, der Sprecher des Ministeriums Andreas Kunze-Gubsch sagte unserem Sender: "Anhand der ersten Erkenntnisse, können wir ausschließen, dass es sich um Orginialdokumente der sächsischen Polizei handelt. Die Inhalte treffen allerdings zu. Wir müssen nun das weitere Ermittlungsverfahren abwarten."So wurde u.a. ein Bericht zur Vergewaltigung eine 31-jährige Frau vergangene Woche an der Zwickauer Straße veröffentlicht. In dem Text waren auch Ermittlungsdetails enthalten, die die Polizei nicht an die Öffentlichkeit geben wollte, da es sich um Täterwissen handelt. Auch die Adresse des Tatverdächtigen wurde erwähnt.Bachmann: erhalten viele HinweisePegida-Gründer Lutz Bachmann sagte uns auf Anfrage, die Dokumente seien bereits zuvor auf anderen Facebook-Seiten veröffentlicht worden, er habe diese weiter verbreitet. Das würde er auch wieder tun. Pegida erhalte bei Kriminalität seit langem viele Hinweise aus dem gesamten Bundesgebiet, auch Dokumente die als "VS" (Verschlussache) oder "geheim" gekennzeichnet sind, sagt Bachmann. Diese werde man natürlich nicht veröffentlichen. Im konkreten Fall könne er nicht sagen, woher die Dokumente stammen, prinzipiell hätten aber bundesweit alle Dienststellen Zugriff auf die Dokumente, diese würden meist mit anonymen E-Mail-Adressen zugespielt, sagte Bachmann auf Anfrage.(Redaktioneller Hinweis: Der Artikel wurde am Nachmittag um das Statement des sächsischen Innenministeriums ergänzt. Zudem ergänzte die Dresdner Polizei, dass sie ausschließen könne, dass es sich um Originaldokumente der PD Dresden handelt.)
