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  • Land unter am Schwarzen Schöps in Jänken­dorf sowie in Kemnitz bei Bernstadt. Fotos: Tele-Lausitz
    Land unter am Schwarzen Schöps in Jänken­dorf sowie in Kemnitz bei Bernstadt. Fotos: Tele-Lausitz

Entwarnung im Kreis Görlitz - Katastro­phenalarm aufgehoben

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Hochwasser-Entwar­nung im Landkreis Görlitz: Der Katastro­phen­alarm für die Gemeinde Waldhufen ist am Abend aufge­hoben worden – ebenso der Katastro­phen­vor­alarm in Kemnitz bei Bernstadt. Der Krisen­stab hat seine Arbeit einge­stellt. Eine Rufbe­reit­schaft wurde einge­richtet.Das Unwetter in der Oberlau­sitz forderte insge­samt zwei Todes­opfer. Am vergan­genen Freitag wurde ein Autofahrer in der Laußnitzer Heide von einem Baum erschlagen. Ein Blitz traf einen 64-jähriger Mann in Neusalza-Sprem­berg. Er hatte in einem Carport Unter­schlupf gesucht. Zum Verhängnis wurde ihm eine Eiche in unmit­tel­barer Nähe. Ein Blitz schlug in den Baum ein. Die Elektro­la­dung wurde über das Wellblech­dach des Carports abgeleitet.

Das Hochwasser im Kreis Görlitz richtete enorme Schäden an. sieben bis zehn Millionen Euro allein an Straßen und Brücken. Ein Großteil des Getreides auf den Feldern wurde vernichtet. Viele Felder gleichen einem Sumpf. Hunderte Rettungs­kräfte waren im Einsatz – viele bis zu 24 Stunden. Das Zusam­men­spiel habe geklappt, so Landrat Bernd Lange. Probleme berei­tete aller­dings die Kommu­ni­ka­tion über Funk und Telefon. Das Netz müsse dringend ausge­baut werden, so Lange.

Bis Sonntag­nach­mittag war die Lage angespannt. In Kemnitz bei Löbau drohte ein Damm an einem Regen­rück­hal­te­be­cken aufzu­wei­chen. Ein sogenannter Entlas­tungs­schnitt wurde vorge­nommen. Seitlich des Dammes kann nun Wasser kontrol­liert abfließen. Es läuft zunächst auf eine Auffang­fläche und dann weiter in den Kemnitz­bach. Dadurch ist nicht mit weiteren Überschwem­mungen zu rechnen. Horka bei Niesky entging in der Nacht zu Sonntag nur knapp einer Katastrophe. Die Wasser­massen des Weißen Schöps drückten gegen zwei Deich­bau­stellen. Feuer­wehr­leute stapelten Sandsäcke. Das half aber nicht. Daraufhin wurden mehrere Lkw-Ladungen mit einem Sand-Kies-Gemisch an die Ufer gekippt. Damit konnten die Wasser­massen in Schach gehalten und eine Überflu­tung von Horka verhin­dert werden.

Die Situa­tion im Kreis Görlitz sei vergleichbar mit dem Hochwasser im Sommer 2010, schätzte Landrat Bernd Lange am Sonntag­nach­mittag auf einer Presse­kon­fe­renz in Niesky ein. In einigen Orten sei die Lage sogar noch schlimmer.  Lange forderte den Ausbau des Hochwas­ser­schutzes. So müssten Auslauf­flä­chen für das Wasser geschaffen werden. Die Messpegel an Weißem und Schwarzem Schöps seien nicht ausrei­chend.  

Mehrere Straßen sind noch voll gesperrt oder nur einge­schränkt passierbar. In Gersdorf, Kemnitz, Berthels­dorf, Bischofs­dorf und anderen Orten brachen Fahrbahn­ränder ab. Straßen wurden auch teilweise unter­spült In den nächsten Tagen soll mit den Repara­tur­ar­beiten begonnen werden.