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DSC-Volleys starten in die neue Bundesliga-Saison

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Trotz wirtschaftlicher Existenzsorgen in den vergangenen Monaten sind die Volleyballerinnen des Dresdner SC im Angriffsmodus. Am Samstag starten sie mit einer neu formierten Mannschaft in die neue Spielzeit. Mit dem SC Potsdam empfängt der sechsmalige deutsche Meister um 17 Uhr in der Margon-Arena zum Auftakt gleich einen der Meisterschafts-Mitfavoriten.  

Vor wenigen Wochen erst hatte DSC-Vorstandschef Jörg Dittrich ein finanzielles Defizit von 230 000 Euro eingeräumt, das vor allem aus der Corona-Zeit stammt. Durch die Akquise von neuen Sponsorengeldern in Höhe von 285 000 Euro konnte der Bundesligist gerettet werden und arbeitet an einem Sanierungskonzept. „Unsere Ärmel bleiben auch weiterhin hochgekrempelt, wir sind uns mit unseren Partnern einig, dass wir unseren erfolgreichen Weg fortsetzen wollen“, sagte Geschäftsführerin Sandra Zimmermann. Für die neue Saison plant der DSC mit einem Etat von 2,5 Millionen Euro.

Nach dem eher unbefriedigendem Halbfinal-Aus in der vergangenen Spielzeit mit einer sehr jungen Mannschaft und vielen Verletzungssorgen wurde erstmals seit 2013 auch das Budget für den Kader angehoben. Und so gab es im Sommer einen Umbruch im Team. Cheftrainer Alexander Waibl stellte ein qualitativ starkes Aufgebot mit insgesamt neun Neuzugängen zusammen. Dabei legte der 55-Jährige, der inzwischen in seine 15. Saison beim DSC geht und damit weiterhin der mit Abstand dienstälteste Bundesliga-Coach ist, viel Wert auf Mentalität und Erfahrung.

Er lotste  mit der serbischen Weltmeisterin Aleksandra Jegdic auf der Libero-Position und der niederländischen Außenangreiferin Hester Jasper zwei ehrgeizige und gestandene Athletinnen vom Konkurrenten Potsdam an die Elbe. Die Lücken im Mittelblock, die der Wechsel der deutschen Nationalspielerin Monique Strubbe und der US-Amerikanerin Kayla Haneline nach Stuttgart verursachte, konnte der DSC mit der Verpflichtung der belgischen Nationalspielerin Nathalie Lemmens und Tia Jimerson aus den USA schließen. Zudem verstärkte sich der DSC mit Grace Frohling (USA), Juliette Fidon-Lebleu (Frankreich) und Famke Boonstra (Niederlande). Zu den erfahrensten Leistungsträgerinnen gehören auch weiterhin Kapitänin Jennifer Janiska, die in ihre vierte Spielzeit beim DSC geht, und Zuspielerin Sarah Straube.

Zudem setzt Waibl aber auch künftig auf die Entwicklung von Talenten aus der hauseigenen Kaderschmiede des VC Olympia Dresden. Mit Libera Lotte Goertz und Zuspielerin Larissa Winter rückten zwei Nachwuchsspielerinnen in die Mannschaft auf und unterschrieben ihre ersten Profiverträge. Einziger Wermutstropfen: Lara Berger (Schulter-OP) und Mika Grbavica (Kreuzbandriss) befinden sich nach ihren schweren Verletzungen noch im Aufbau und stehen zu Saisonbeginn nicht zur Verfügung.

„Wir haben eine sehr gute Mischung von jungen und gestandenen Spielerinnen, die idealer nicht sein könnte. Wir verfügen in diesem Jahr über mehr individuelle Qualität und damit steigt auch die der gesamten Mannschaft“, sagte Waibl zufrieden und schickt deshalb eine klare Kampfansage an die Konkurrenz: „Wir wollen Meister werden“, verkündete er vor dem ersten Aufschlag angriffslustig, betonte aber: „Natürlich verfügt Stuttgart erneut über den stärksten Kader und auch Schwerin und Potsdam gehören zu den Favoriten, gegen die es sehr schwer wird. Doch ich glaube, wenn man Großes erreichen will, muss man sich hohe Ziele stellen.“

Auch im DVV-Pokal und im europäischen CEV-Cup haben sich die DSC-Damen einiges vorgenommen. „Es wäre schon sehr schön, wieder einmal das Pokalfinale in Mannheim zu erreichen“, sagte Waibl. Der bislang letzte von insgesamt sechs Pokalerfolgen stammt aus dem Jahr 2020. (mit dpa)