Dresden scheitert bei der Vorauswahl um Kulturhauptstadt 2025
Ernüchterung in Dresden: Unsere Stadt ist im Rennen um die Kulturhauptstadt 2025 ausgeschieden. In Berlin wurde die sogenannte Shortlist mit fünf Städten veröffentlicht. Magdeburg, Nürnberg, Hannover, Hildesheim und Chemnitz bekamen den Zuschlag. Die Bewerbung unter dem Motto „Neue Heimat Dresden 2025“ ist dagegen gescheitert.
„Selbstverständlich bin ich – natürlich sind wir alle – enttäuscht, dass Dresden nicht eine Runde weitergekommen ist“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert nach der Bekanntgabe der Entscheidung in Berlin. „Wir haben viel Arbeit investiert und aus meiner Sicht auch eine sehr gute Bewerbung abgegeben. Doch schon alleine die Teilnahme am Bewerbungsprozess war eine Bereicherung für Dresden und die vielen Menschen, die sich engagiert haben. Jetzt werden wir analysieren, woran es gelegen hat, aber vor allem dem Stadtrat vorschlagen, welche Teile des Konzeptes dennoch umgesetzt werden sollten.“ Viele Vorhaben im Konzept „Neue Heimat Dresden 2025“ sollen auch ohne Titel umgesetzt werden. Dresden werde nun Chemnitz die Daumen drücken und - wenn gewünscht - als Kooperationspartner zur Verfügung stehen, sagte Hilbert.
Kulturhauptstadt-Kurator Michael Schindhelm zeigte sich ebenfalls enttäuscht: „Dresden hätte es verdient, auf die Shortlist zu kommen.“ Das gemeinsam entwickelte Konzept sei aber ein wichtiger Schritt für die gesamte Stadtentwicklung und die Kulturlandschaft der Region. „Die Beteiligung der Bürgerschaft wird sich durchsetzen, mit oder ohne Titel, da bin ich mir sicher.“
Auch wenn Dresden nicht auf der Shortlist steht, wird es am Donnerstagabend unter dem Motto „Dresden schenkt sich was“ eine Überraschung auf der Bühne des Striezelmarktes geben, um allen Beteiligten der Bewerbung zu danken. Um 20.25 Uhr werden in Kooperation mit den Glühweinhändlern des Striezelmarktes 2025 Glühweine ausgeschenkt. Das Team des Kulturhauptstadtbüros Dresden 2025 wird auf dem gesamten Altmarkt Gutscheine dafür verteilen.
Im kommenden Herbst 2020 soll die Stadt bestimmt werden, die sich Kulturhauptstadt 2025 nennen darf. Die Empfehlung der Jury muss dann von Bund und Ländern in eine formelle Ernennung umgewandelt werden. Neben der deutschen Kulturhauptstadt kommt die zweite Kulturhauptstadt in sechs Jahren aus Slowenien.Jüngste europäische Kulturhauptstadt aus Deutschland war Essen mit dem Ruhrgebiet (2010). Ausgezeichnet wurden davor auch schon Weimar (1999) und West-Berlin (1988). In diesem Jahr können sich das italienische Matera und das bulgarische Plowdiw mit dem Titel schmücken, für nächstes Jahr bereiten sich Rijeka in Kroatien und Galway in Irland vor.
