- So soll das hochmoderne Krebsforschungslabor am Uniklinikum Ende 206 aussehen
- Prof. Stefanie Speidel ist die Gründungsdirektorin des DKFZ Dresden
- Die Baugrube ist ausgehoben, in zweieinhalb Jahren soll das Dresdner Krebsforschungszentrum stehen
- Ministerpräsident Kretschmer und Prof. Albrecht (2. und 3.v.l.), Vorstand des Universitätsklinikums Dresden unterschrieben auf einem Dokument, das mit der Zeitkapsel im Grundstein des Gebäudes versenkt wird. Wissenschaftsminister Gemkow (l.) und Frank Ohi, kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums, schauen zu.
Dresden bekommt Krebsforschung mit Robotern
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) baut erstmals einen Ableger außerhalb Heidelbergs - nämlich in Sachsen. An der Universitätsklinik Dresden wurde am Dienstag der Grundstein für einen Neubau gelegt in dem bundesweit einmalige Voraussetzungen zur Entwicklung von Zukunftstechnologien bei Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen entstehen sollen. Der Freistaat trägt die komplette Finanzierung von 20 Millionen Euro. Ende 2026 soll das fünfstöckige Gebäude fertig sein und 120 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen weltweit erstklassige Voraussetzungen zur onkologischen Grundlagenforschung, verzahnt mit Krebsprävention, bieten.
Im Mittelpunkt stehen smarte Sensoren, Robotik oder Künstliche Intelligenz (KI). Prof. Stefanie Speidel, Gründungsdirektorin des DKFZ Dresden, erklärt: „Hier werden smarte Technologien für die Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebs entwickelt. Zukunftstechnologien,wie Robotik, neue Sensoren - beispielsweise Nano-Roboter, die durch die Blutbahn reisen können.“ Dabei steuern die Mini-U-Boote, die mit kleinsten radioaktiven Teilchen bestückt sind, den Krebsherd direkt an und bestrahlen sehr lokal - eine wesentlich schonendere Behandlung für Patienten.
In einer Forschungsambulanz können sich dann Bürger auch über ihr persönliches Krebsrisiko und die entsprechende Vorsorge informieren sowie an wissenschaftlichen Studien teilnehmen.
Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, erklärte, Dresden biete mit der Exzellenzuniversität TU, dem größten industriellen Cluster für Mikroelektronik in Europa und einem besonders gründerfreundlichen Klima „beste Voraussetzungen für grundlegende Entwicklungen in diesem Bereich“. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) verwies darauf, dass der Freistaat seit Jahrzehnten auf eine starke Forschungslandschaft und auf Hochtechnologien setze. Besonders die Verbindung mit Zukunftstechnologien wie smarte Sensoren und KI sei „ein großer Gewinn für die Krebsforschung in ganz Deutschland“.
In Dresden siedelte sich bereits das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an. Zudem bekommt eine sogenannte Bio-Bank im Neubau der DKFZ eine neue Heimat. „Das bedeutet, dass wir spezifisches Gewebe von Patientinnen und Patienten einlagern, die an Krebs erkrankt sind, um dann noch über Jahre hinweg untersuchen zu können, warum der Krebs entstanden ist. Wie kann man den Krebs besser diagnostizieren, was kann man tun, damit er erst gar nicht entsteht“, erklärt Prof. Speidel. Denn immerhin, so die Onkologin, trägt jeder zweite Deutsche das Risiko an Krebs zu erkranken in sich.
Dem jetzigen Neubau soll 2026 ein Erweiterungsbau folgen, dessen Finanzierung im sächsischen Haushalt allerdings erst noch verankert werden muss.(mit dpa)



