- So sehen die neuen Triebköpfe des Typ TWINDEXX aus. Hier aufgenommen bei einer Probefahrt durch den Dresdner Hauptbahnhof (Foto: VVO/Arnhold)
VVO will neue S-Bahn-Züge anschaffen
Der Verkehrsverbund Oberelbe will 15 neue Triebzüge für die S-Bahn anschaffen. Das wurde auf der Verbandstagung heute beschlossen. Die Kosten werden auf 71 Millionen Euro geschätzt. Beschlossen wurde ein Zuschuss für die Modernisierung der Bahnstrecke Dresden-Königsbrück. Und um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wird auf der Strecke nach Kamenz die Zahl der Züge verdoppelt.
Aus der Pressemitteilung des VVO:
So beschloss die Verbandsversammlung die Ko-Finanzierung der Planungen zur Modernisierung der Bahnstrecke Dresden – Königsbrück. Der VVO beteiligt sich mit 2,2 Millionen Euro an den Planungskosten und der Modernisierung der Bahnstationen. Gemeinsam mit der DB Netz AG soll die Strecke in den nächsten Jahren ertüchtigt werden, um einen 30-Minuten-Takt zwischen der Landeshauptstadt und Ottendorf-Okrilla anbieten zu können. Ziel ist die Steigerung der Fahrgastzahlen von 1.700 auf etwa 3.300 Personen pro Tag. Die geschätzten Gesamt-Investitionen in Stationen und Strecke belaufen sich auf rund 36 Millionen Euro. Zu einer möglichen Förderung der Maßnahmen nehmen der VVO, der Freistaat Sachsen, die DB AG und der Bund Gespräche auf.
Zudem hat die Verbandsversammlung beschlossen, das Angebot zwischen Dresden und Kamenz montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit zu verdoppeln, wenn eine finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Sachsen möglich ist. Sobald die Finanzierung gesichert ist, fahren in der Woche täglich neun zusätzliche Zugpaare. Der VVO möchte damit der auf dieser Strecke jährlich um rund zehn Prozent wachsenden Nachfrage gerecht werden, die perspektivisch durch Industrieansiedlungen um Kamenz und Pulsnitz sowie der Zunahme von Pendlern in die Landeshauptstadt noch verstärkt wird.
Für die S-Bahn Dresden hat sich die Verbandsversammlung für eine Kapazitätserhöhung durch den Einsatz neuer Triebköpfe von Typ twindexx ausgesprochen. Insbesondere in den Abschnitten Pirna – Dresden Hauptbahnhof – Dresden Flughafen sowie von Dresden nach Meißen und Tharandt stiegen die Fahrgastzahlen von 2016 bis 2018 um 17 Prozent, so dass einige Züge heute die Kapazitätsgrenze erreicht haben. Durch den Ersatz der vergleichsweise unwirtschaftlichen Lokomotiven der Baureihe 143 durch die Triebköpfe, die zusätzliche 91 Sitzplätze bieten, kann die Kapazität der S-Bahn ohne aufwändige Infrastruktur-Investitionen erhöht werden. Durch 15 neue Fahrzeuge kann die Zahl der Sitzplätze auf 65 Prozent aller S-Bahn-Fahrten um rund 50 Prozent gesteigert werden. Darüber hinaus käme mit diesen Zügen Bahntechnik aus Görlitz zum Einsatz, die aktuell bereits unter anderem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg in Betrieb ist. Da die notwendige Investition durch DB Regio und den Verkehrsverbund nicht im Rahmen des noch bis Dezember 2027 laufenden Verkehrsvertrages für die S-Bahn Dresden finanziert werden kann, hat die Verbandsversammlung beschlossen, mit dem Freistaat Sachsen eine mögliche Förderung auszuloten.
