- Nun dürfen auch wieder Radfahrer über die Elbbrücke in Bad Schandau radeln
- Neue Schilder regeln das Überholverbot für Autos
- Vor wenigen Tagen sind viele Radfahrer kurz aus dem Sattel gesprungen und quetschten sich zwischen Ampel und Schildern durch...
- So sah es zur Brückenöffnung aus - die Radfahr-Verbot sorgte für viel Kritik
Brücken-Posse in Bad Schandau: Auch Radfahrer dürfen jetzt fahren
Der Oster-Verkehr rollt bereits ins Elbsandsteingebirge. Was für eine Erleichterung, dass die über fünf Monate gesperrte Elbbrücke gerade noch rechtzeitig wieder frei gegeben werden konnte. Infrastrukturministerin Regina Kraushaar gab letzten Woche noch stolz bekannt: „Der Verkehr kann auf den beiden Verkehrsspuren wieder über die Elbebrücke rollen und selbstverständlich können auch Fußgänger und Fußgängerinnen und Radfahrer und Radfahrerinnen über die Brücke fahren oder gehen, die können die Brücke nutzen.“ Einzige Einschränkung seien Lkws über 7,5 Tonnen und Busse.
Doch seit der Brückenöffnung sorgten Verbotsschilder für Radfahrer auf der Brücke für Verwirrung. Auf beiden Brücken-Auffahrten prangte das rote Verbotsschild, das laut StVO bedeutet: „Verbot für Radfahrer. Es verbietet das Radfahren auf der Straße, also auf Fahrbahn und Gehwegen. Das Fahrrad darf jedoch geschoben werden.“
Wieso das?
Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV) begründet das so: „Wegen der vorhandenen Leitschwellen zwischen den beiden Fahrbahnen können Radfahrer nicht sicher überholt werden. Auf der Brücke sind Ampeln für die Überfahrt von Bussen vorgesehen. Da Radfahrer langsamer sind als Autos, würden sich dadurch die Rotphasen der Ampel verlängern. Deshalb und wegen der Verkehrssicherheit wurde zunächst davon abgesehen“, so eine Sprecherin.
Auf einem der beiden Gehwege könne man kurzerhand keinen Radweg einrichten, da die Brückengeländer dafür nicht hoch genug seien. Ein Risiko, das aber offenbar viele Radfahrer in Kauf nehmen, da sie das Verkehrsschild ignorieren.
Die Radfahrer sollen absteigen und ihren Drahtesel auf dem Gehweg schieben. Der Widerspruch dabei: Im Brückenbereich, wo die Fahrradfahrer absteigen sollen, befinden sich auf der Fahrbahnmitte gar keine Überfahrsperren. Die Autos kämen also im Bogen an den Radfahrern vorbei. Diesen Widerspruch konnte das Infrastrukturministerium, das dem LaSuV vorsteht, erstmal nicht auflösen.
Am Donnerstagabend entschuldigt sich das Ministerium per WhatsApp-Nachricht dann: „In den vergangenen Tagen haben uns viele Nachfragen und auch Kritik erreicht. Wir wissen, das die Einschränkungen im Radverkehr zu Unmut geführt haben und bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten“, entschuldigt sich das Ministerium.
Man habe nun eine „kurzfristige Lösung geschaffen“: Es gilt ein Überholverbot auf der Brücke. Heißt: „Ab sofort dürfen Radfahrer die Brücke nutzen.“



