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  • Läuft besser als erwartet: Die Bad Schandauer Elbbrücke hält den Belastungen (glücklicherweise) Stand.

2. Test-Tag in Bad Schandau: Darum ändert sich der Zeitplan

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Gute Nachrichten am Mittwochmittag aus Bad Schandau! Der Belastungstest an der Elbbrücke läuft besser als erwartet. Wie das Sächsische Infrastrukturministerium erklärte, sollen bereits am späten Nachmittag alle Tests fertig werden. Ursprünglich hätten diese auch noch am Donnerstag laufen sollen.

Doch als um 14 Uhr die Brücke ihre Vollast von 320 Tonnen aufgebürdet bekam, hielt sie auch dieser bestens stand. „Wir werden heute gegen 16.30 Uhr den Belastungstest abschließen können, sofern keine technischen Probleme, wie der Ausfall eines Gabelstaplers, auftreten“ sagte Lars Rossmann, Abteilungsleiter im Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) im Gespräch mit unserem Sender.

 „Dank zwei Gabelstaplern, die zum Einsatz kommen, sind wir unserem Zeitplan voraus“, so Rossmann weiter.  Beim heutigen Tests rollte  wieder ein ferngesteuerte Modul, diesmal mit insgesamt 70 Tonnen über das Bauwerk. Hinzu kamen 250 Tonnen - strategisch als Gewichte auf der Brücke verteilt.

Was kann man aus dem vorzeitigen Ende des Testes schließen?

Rossmann: „Das Gute ist erstmal, wir mussten keine Krisensitzung einberufen. Die Brücke verhält sich so, wie wir das vorher berechnet hatten.  Es sind keine Schädigungen oder Risse aufgetreten, die uns zum Abbruch des Versuches gezwungen hätten. Es scheint ein schöner April zu werden für die Anwohner in Bad Schandau“, sagt der Experte mit einem Augenzwinkern und denkt, in zirka einer Woche mehr Klarheit über die Zukunft der Bad Schandauer Elbbrücke zu haben. 

Auch Brücken-Prof. Steffen Marx ist optimitisch, es habe keine unvorhergesehenen Schadensbilder gegeben. Nun könnte sein Büro die Messdaten zügig auswerten. Eine mögliche Freigabe der Brücke wird damit immer wahrscheinlicher. 

Audio:

Lars Roßmann, Abteilungsleiter beim LASuV, zu den Tests am Mittwoch.

Wie läuft der Test ab?

Das Schwerlast-Modul wird per Joystick über die Brücke gesteuert, begleitet von einer Drohne. Die gesamte Brücke ist vollgepackt mit Messtechnik, die während der Fahrt Daten sammelt.

Hört Brücken-Experte Steffen Marx von der TU Dresden vor Ort über die Schallemmissionsmikrofone keine Spannstahlbrüche, werden anschließend auch noch "bemannte" Gabelstapler mit Gewichten auf die Brücke geschickt. Damit soll ein möglichst reales Lasten-Bild (wie bei normalem Verkehr) auf der Brücke erzeugt werden.

„Wenn die Brücke dem Versuch standhält, dann sind wir sicher“, so Marx. Dann könnte die Brücke für den Verkehr mit eingeschränkter Last  zugelassen werden. Die Messungen an der Brücke sowie der Lasten-Test kosten insgesamt 300.000 Euro.

Der erste Tag verlief gut. Während Brückenexperte Steffen Marx vorher nur von der Möglichkeit gesprochen hatte, Autos wieder über die Brücke zu lassen, sind nun sogar Lkws bis 7,5 Tonnen und Busse im Gespräch. 

Die Auswertung der Tests wird aber noch eine Weile dauern: Bis Ostern sollen diese abgeschlossen werden.