- Ein bisschen Blau, ein bisschen grau: Das Blaue Wunder ist nach wie vor nur unfertig saniert.
Blaues Wunder: Sanierung soll bald weitergehen
Das Blaue Wunder in Dresden rastet und rostet. Zuletzt wurde der mittlere Teil der Brücke vor zwei Jahren auf Vordermann gebracht. Dann ruhten die Arbeiten - aufgrund eines juristischen Streits über die weitere Auftragsvergabe. Nun soll es auf Loschwitzer Seite im Mai weitergehen. Das sagte Baubürgermeister Stephan Kühn auf eine Anfrage im Stadtrat. „Wir haben zwei Jahre verloren, da ist die Brücke ja nicht besser geworden. Und die Baukosten steigen ja auch. Das war alles sehr ärgerlich“.
Wann der Teil auf der Blasewitzer Seite saniert wird, ist aber noch offen. Denn dafür fehlt aktuell das Geld von rund 3,8 Millionen Euro im Haushalt. „Wir müssen also zeitversetzt bauen“, so Kühn. „Wenn wir diese 3,8 Millionen Euro noch irgendwo finden, könnten wir 2026 weiterbauen.“ Das wäre zwar wünschenswert, aber schwer, räumt der Baubürgermeister ein. Denn parallel gebe es zahlreiche weitere Großprojekte zu schultern.
Darunter zählt u.a. der Ausbau der Königsbrücker Straße, die Carolabrücke, die Nossener Brücke mit der Campuslinie und weitere. „Und diese Großprojekte, wenn man die zusammenrechnet, da kommt man auf stolze Summen, und die binden wirklich große Teile des Budgets.“
Das Blaue Wunder ist bereits 130 Jahre alt. Der letzte Neuanstrich liegt bereits mehr als 30 Jahre zurück. Durch den neuen Korrosionsschutz wird die Brücke nicht nur fit für die Zukunft gemacht, sondern erhält auch ihre namensgebende blaue Farbe zurück. Gleichzeitig müssen auch Stahlbauteile ausgetauscht und die Ankerkammern, die Brückenlager, die Pfeiler und die komplette Fahrbahn saniert werden. Auch Beleuchtung, Geländer und Fahrbahnen sind ein Thema. Die Gesamtkosten für die Rundumerneuerung sollen bei mehr als 100 Millionen Euro liegen. Wann alles fertig wird, ist unklar.
Die ungewöhnliche Konstruktion wurde 1893 eröffnet und von Claus Köpcke erbaut. Sie ist die Brücke mit der ältesten Bausubstanz in Dresden, da sie keine Kriegsschäden erlitt. Die beiden Gehbahnen wurden dabei erst 1935 zugefügt. Mehr Informationen zu Dresdens „Blauem Wunder“ gibt es auf der Website der Stadt.
