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Blackout in Dresden: Ermittlungen eingestellt

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Knapp ein halbes Jahr nach dem großen Stromausfall in Dresden hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Ursache für den Black Out war vermutlich ein Luftballon, dessen verkohlte Reste man im Umspannwerk Süd gefunden hatte. Wer den Ballon steigen ließ, habe sich jedoch nicht ermitteln lassen, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Zudem gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass der Ballon vorsätzlich in das Umspannwerk gelenkt wurde. Daher sei nicht anzunehmen, dass ein strafrechtlich relevanter Sachverhalt vorliege.

Mitte September des vergangenen Jahres war in der Landeshauptstadt bei rund 300.000 Haushalten der Strom ausgefallen. Betroffen waren auch Firmen und der Straßenbahnverkehr. Bei der Suche nach der Störungsursache fand die Polizei verschmorte Reste eines metallbeschichteten Ballons, wie er etwa bei Hochzeiten oder Kindergeburtstagen üblich ist. Zunächst war unklar, ob der Ballon gezielt gesteuert oder zufällig an die neuralgische Stelle des Einspeise-Umspannwerks Dresden Süd gelangt war.

Unterdessen sucht die Polizei dringend Zeugen, nachdem am Donnerstag ein kleiner Fallschirm mit einer Metallkette im Pumpspeicherwerk Niederwartha gelandet war. Der Ballon wurde nach Aussage der Polizei in der Transformatorenanlage an der Straße Am Fährhaus entdeckt. Das offenbar selbstgebastelte Konstrukt wurde sichergestellt.

Es handelt sich um einen etwa 25 Zentimeter breiten Stofffallschirm, an dem eine etwa 40 Zentimeter lange Metallkette befestigt war. An der Transformatorenanlage entstand kein Schaden. Hinweise auf weitere Auswirkungen liegen der Polizei derzeit nicht vor. Der Fallschirm wird jetzt von der Kripo untersucht. Die Ermittler suchen Zeugen, die in den zurückliegenden Tagen verdächtige Personen im Umfeld des Pumpspeicherwerks gesehen haben.