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Stahlwerk Riesa stoppt Produktion

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Das Elektro-Stahlwerk Feralpi in Riesa hat wegen der extremen Strompreise die Produktion gestoppt. Von Mittwoch bis zum Donnerstagabend standen die Anlagen still, sagte uns der Werksdirektor Uwe Reinecke: „Wir produzieren hier in Riesa ein Low-Budget-Produkt für die Bauindustrie, und zwar Bewehrungsstahl. Da hatten wir bei den Strompreisen keine Freude, Stahl mehr zu produzieren  - vor allem, wirtschaftlich produzieren zu können.“

Die Mitarbeiter wurden demzufolge aber nicht einfach unbezahlt nach Hause geschickt, sondern mit anderen Aufgaben beschäftigt. Wer sich freinehmen wollte, konnte das tun.

Solche Produktionsstopps habe es in diesem Jahr in Riesa bereits mehrfach gegeben, so Reinecke weiter. „Da wir ein Elektro-Stahlwerk betreiben, können wir das relativ schnell entscheiden, wenn wir herunterfahren. Wir sind ein 24-Stunden-Betrieb, schauen aber immer auf den Folgetag und die Strompreise.“ Man schaue bei den Prognosen der Strompreise genau darauf, ob man in den Limits liege, die man noch vertragen könne. „Wir haben einen sehr kurzfristigen Vorlauf unseres Werkes. Das heißt, mein Auftragsbestand reicht nicht für Jahre, sondern ich habe wirklich nur zwei, drei Monate im Fokus und kaufe einen sehr hohen Anteil zu.“ Daher sei man den Schwankungen stark ausgesetzt, so der Werksleiter.

Am Donnerstagabend erreichte der Strompreis ein Rekordhoch an der Börse. Die Mega-Watt-Stunde kostete demnach 936 Euro. Selbst in Zeiten der Energiekrise seien es nie mehr als 900 Euro gewesen. 

Audio:

Werksleiter Uwe Reinecke spricht dazu, wie schnell die Anlagen abgeschaltet werden können.
Reinecke dazu, weshalb die Strompreise das Werk so stark treffen