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Der Baum für den Dresdner Striezelmarkt ist da!

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Mit dem Stollenmädchen und den Turmbläsern der Kreuzkirche ist am Samstag der neugepflasterte Altmarkt in Dresden eingeweiht worden. Gleichzeitig kam auch schon der erste Vorbote der Weihnachtszeit: die Striezelmarkttanne.

Die etwa 55 Jahre alte Colorado-Tanne wurde am frühen Morgen in Pirna-Graupa geschlagen, verladen und dann auf einem Sattelschlepper nach Dresden gefahren. Gegen 13 Uhr traf sie auf dem Altmarkt ein und wurde mit einem Kran aufgestellt. Bei Glühwein, Curry- und Bratwurst verfolgten viele Schaulustige das Spektakel.

Der Striezelmarkte wird am Mittwoch, 29. November 2023 eröffnet. Informationen unter www.dresden.de/striezelmarkt.

Striezelmarktbaum kommt aus Graupa

Der Baum für den Dresdner Striezelmarkt kommt in diesem Jahr aus Graupa. Er wird von der Familie Beyer gespendet.

Lutz Beyer aus Dresden hat sein Gartengrundstück in Pirna-Graupa, dort stand die Colorado-Tanne. Sie ist 22 Meter lang und sieben Tonnen schwer, nach Abschneiden und Kürzen dann 21,50 Meter.

In Dresden wird der Baum in die Hülse auf dem Altmarkt eingelassen (1,50 Meter) und hat dann eine Höhe von 20 Metern, die aus dem Boden schaut.

Bevor die etwa 55 Jahre alte Colorado-Tanne gefällt werden konnte, mussten die Stadtwerke Pirna am Freitag zunächst eine Freileitung demontieren. Das geschah im Bereich der Grundmühlenstraße.

Die Straßenbeleuchtung war deshalb in der Nacht von Freitag auf Samstag in diesem Bereich ausnahmsweise außer Betrieb.

Altmarkt wird zum barrierefreien Hightech Platz

Frank Hering, zuständiger Projektleiter vom Straßen- und Tiefbauamt beschreibt den Platz

Seit April 2022 hat die Stadt Dresden den Altmarkt saniert. Nun sind die Arbeiten planmäßig abgeschlossen und die erste Nutzung steht schon am Start: der Dresdner Striezelmarkt. Grund für die Sanierung waren ein teilweise marodes, unterdimensioniertes Leitungsnetz unter dem Pflaster. Es entsprach nicht mehr den modernen Anforderungen für Veranstaltungen und Märkte heute. Wichtiger Grund aber war die fehlende Barrierefreiheit des Platzes.

Das Großpflaster wurde gegen geschnittenes Pflaster ausgetauscht. Das können mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollstühlen sowie mit Kinderwagen gut befahren, weil es eine ebene Oberfläche hat. Bei den Pflastersteinen und der Art der Pflasterung wurde auf sehr hohe Qualität geachtet. Deshalb hat man zunächst eine Musterfläche angelegt, an welcher sich die Baufirmen orientieren mussten. Insgesamt 63 verschiedene Steine kamen zum Einsatz – sechs verschiedene farbige Granitsteinarten und ein Basaltstein und das in neun verschiedenen Größen.

Die Steine stammen u. a. aus der Lausitz, aus Portugal, Schweden und anderen Regionen Europas. Gepflastert wurde die 13.000 Quadratmeter mit insgesamt 1,3 Millionen Steinen. Das macht durchschnittlich 100 Steine pro Quadratmeter, in einem variierenden Muster aus verschiedenen Farben. Die maximale Fugenbreite sollte zwischen sechs und zehn Millimetern liegen, um eine größtmögliche Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Diese großartige Handwerksleistung wurde nur durch den tatkräftigen Einsatz und die Zusammenarbeit mehrerer Baufirmen möglich. Sogar ein Zeitverzug, welcher durch Lieferschwierigkeiten beim Pflaster zustande kam, wurde wieder herausgeholt, indem der Bauablauf mehrfach modifiziert wurde. Mit der Sanierung erhielt der Altmarkt ein Hightech-Veranstaltungsnetz mit kostenfreiem WLAN für Besucher und die Möglichkeit zur EC-Zahlung für Marktbuden.

Zwischen dem Pflaster und der Tiefgarage, welche sich unter dem Altmarkt befindet, liegen Wasser-, Strom-, Abwasser- und Glasfaserleitungen sowie hoch komplexe Unterflurverteiler. Da sie so dicht unter der Oberfläche liegen und die Gefahr des Einfrierens besteht, wurden beheizbare Wasserleitungen eingebaut. Jeder Marktbude kann zudem ein Glasfaseranschluss zur Verfügung gestellt werden.

Der Altmarkt zählt mit all dieser Technik zu den modernsten Plätzen in Europa. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 13 Millionen Euro.

Veranstaltungen im kommenden Jahr

Kaum ist der Striezelmarkt abgebaut, beginnen Mitte Januar die Aufbauarbeiten für das Winterevent, das mit 44 Veranstaltungstagen bis in den März reichen wird. Frühjahrs- und Herbstmarkt ziehen nach zwei Jahren vom Ausweichstandort Neumarkt zurück auf den Altmarkt. Über das Jahr kommen weitere Veranstaltungen und Sondernutzungen wie der CSD, ein Beachvolleyball-Turnier, das SZ-Fahrradfest, ein Streetfood-Festival, ein französischer Gourmetmarkt und natürlich das Stadtfest.