- Innenminister Armin Schuster (li.) übergab Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser den Förder-Scheck, mit dem das Bootshaus (im Hintergrund) saniert werden soll
- Olympiasieger Tim Grohmann traniert den Ruder-Nachwuchs in Dresden, der bald bessere Bedingungen vorfindet
1 Mio. Euro für Dresdner Ruderclub
Vor 100 Jahren wurde das Bootshaus in Cotta eröffnet. Nun erhält es eine umfassende Modernisierung. Heute übergab Sachsens Innen- und Sportminister Armin Schuster dafür einen Fördermittelbescheid in Höhe von 970.081,20 Euro an Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser.
Mit dem Geld soll das Bootshaus ab Frühling 2026 zu einem vielseitig nutzbaren Wassersportzentrum ausgebaut werden, das damit neben Spitzen-, Nachwuchs- und Breitensport auch ein attraktiver Standort für den Wassertourismus wird. Weitere 1,3 Millionen Euro schießt die Stadt zu, so dass insgesamt 2,3 Millionen Euro investiert werden können.
Medaillen-Schmiede wird moderner
Olympiasieger und Ruder-Trainer Tim Grohmann sagt dankbar: „Das Geld hilft uns extrem. Wir hatten vor Jahren schon eine Sperrung von Teilen des Bootshauses wegen mangelndem Brandschutz. Nun können im Obergeschoss die Übernachtungsmöglichkeiten wieder hergestellt werden, was auch Ruhemöglichkeiten für die Leistungssportler sind. Dadurch entzerrt sich der Trainingsbetrieb zukünftig auch wieder. Gerade jetzt in den Ferien, wo Leistungssportler, Vereine und Freizeitsporter alle auf einmal kommen, wird es manchmal eng.“
Sportbürgermeister Jan Donhauser: „Mit der Sanierung des Bootshauses Cotta investieren wir in den Erhalt des Bundesstützpunktes Rudern, der verbunden ist mit einer großen Tradition des Rudersports und vielen olympischen Medaillen für Dresden. Wir schaffen moderne Bedingungen für den Nachwuchs- und Spitzensport. Mit der Öffnung für Wasserwanderer setzen wir ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Wassertourismus‘ entlang der Elbe.“
Armin Schuster: „Die Sanierung ist ein Leuchtturmprojekt im sächsischen Rudersport. Diese Investition schafft bestmögliche Trainingsbedingungen für den Vereinssport, für den Landesstützpunkt und selbst für die Spitzenathleten des Bundesstützpunktes.“ Die Sanierung sei auch ein Paradebeispiel für Projekte, die zukünftig aus der sogenannten „Sport-Milliarde“ finanziert werden könnten. Die neue Bundesregierung hat einen Fördertopf für eine Milliarde Euro aufgelegt, über den die Sportminister der Länder diese Woche in Heidelberg beraten. Schuster: „Mein Votum ist, den BÜrgermeistern in den Kommunen die Entscheidung zu überlassen, wo das Geld am besten eingesetzt werden kann. Sie kennen die Bedürfnissse vor Ort am besten.“
Das ist geplant
Das denkmalgeschützte Gebäude ist in die Jahre gekommen und kann derzeit nicht mehr vollumfänglich genutzt werden. Unter anderem entspricht es nicht mehr allen Brandschutzanforderungen. Diese Mängel werden im Rahmen der Sanierung behoben. Nachdem das Erdgeschoss mit den Bootshallen bereits nach dem Elbehochwasser 2013 instandgesetzt wurde, liegt der Fokus der anstehenden Bauarbeiten nun auf dem ersten Obergeschoss und dem Dachgeschoss des Gebäudes.
Im ersten Obergeschoss soll es zukünftig Multifunktionsräume für Gymnastik, Tanz, Yoga und Veranstaltungen, eine Teeküche sowie einen großen Ergometerraum für die Ruderinnen und Ruderer des Bundes- und Landesstützpunktes geben. Die Garderoben- und Sanitärbereiche werden grundhaft modernisiert.
Im Dachgeschoss sollen die Beherbergungsräume für das Wasserwandern ertüchtigt werden. Auch gibt es hier künftig Ruheräume für Sportlerinnen und Sportler sowie moderne Sanitäranlagen und Umkleiden.
Die historischen Elemente wie Kassettendecken, Vertäfelungen und Türen zu erhalten und gleichzeitig moderne Technik und Sicherheitsstandards zu integrieren, wird dabei eine besondere Herausforderung.
Das ist der Zeitplan
Das Ziel ist es, rechtzeitig zum 125-jährigen Jubiläum des Dresdner Ruder-Club 1902 e. V. im Jahr 2027 mit den Bauarbeiten fertig zu sein. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Ab Oktober 2025 starten die Ausführungsplanung und Ausschreibung. Der Baustart ist für Frühling 2026 vorgesehen, die Fertigstellung nach rund einem Jahr Bauzeit im ersten Halbjahr 2027.