Neue Corona-Regeln sorgen für Unmut
Sachsen will ab Montag in der Gastronomie und bei Veranstaltungen die 2-Regel einführen - damit stehen auch in Dresden zahlreiche Konzerte, Events und Sportwettkämpfe auf der Kippe. Denn wenn nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben, drohen vielerorts erhebliche finanzielle Einbußen. Gäste, die schon Karten gekauft haben, sind verunsichert. Gleichzeitig ist noch völlig unklar, was die neuen Regeln für ungeimpftes Personal bedeuten.
Erste Veranstalter haben bereits die Notbremse gezogen: die Dresdner Jazztage werden vorzeitig abgebrochen, wenn die 2G-Regel zur Pflicht wird. Das kündigte Intendant Kilian Forster an. Einige geplante Konzerte sollen auf dieses Wochenende vorverlegt werden. Mit weiteren Veranstaltungen überlegt das Jazztage-Team auf andere Bundesländer auszuweichen.
„Sollte dies Realität werden, bedeutet das für uns als Veranstalter, dass wir genötigt werden, zu diskriminieren. Hier ist Schluss! Wir machen da nicht mit. In einer Demokratie gibt es nicht nur Mehrheiten, sondern auch Minderheiten. Und sollte die Minderheit auch nur aus einer Person bestehen, ist auch hier eine Ausgrenzung unzulässig“, erklärt Kilian Forster.
Verwirrung um Weihnachtsmärkte
Die Weihnachtsmärkte in Sachsen sollen von der geplanten 2G-Regel ausgenommen werden. Das Gesundheitsministerium hatte das am Dienstag zunächst angekündigt, rudert aber jetzt zurück. Demnach sollen lediglich Flanier- und Verweilbereiche eingerichtet werden, ähnlich wie bei den Stadt- und Weinfesten in diesem Jahr. Nur wenn sich in den Bereichen 1.000 Personen gleichzeitig aufhalten, werden 2G und Maske zur Pflicht.
Kritik von AfD und FDP
AfD und FDP kritisieren die 2G-Pläne der Landesregierung. AfD-Parteichef Jörg Urban sprach von einem „Lockdown nur für Ungeimpfte“ und warf Kretschmer vor, die Gesellschaft in zwei Hälften zu spalten. Die sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Ulrike Harzer sieht in den Plänen eine „Impfpflicht durch die Hintertür“. Sachsen schieße schon seit eineinhalb Jahren mit seiner Corona-Politik über das Ziel hinaus.
Sachsens Regierung will angesichts drastisch steigender Corona-Infektionen die Schutzmaßnahmen verschärfen und die 2G-Regel (geimpft oder genesen) für Bereiche wie Gastronomie, Veranstaltungen im Innenbereich oder Großveranstaltungen einführen. Zu den Großveranstaltungen zählen auch Fußballspiele. Für Weihnachtsmärkte gilt eine gestaffelte Regelung. Nicht betroffen sind der Einzelhandel und etwa Gottesdienste. Bisher bestehende Ausnahmeregelungen für Kinder- und Jugendliche sowie Menschen, die sich nicht impfen lassen können, gelten fort. Sie benötigen aber einen Test.
