Dresden will mehr grüne Dächer und Fassaden
Dresden muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die Stadt widerstandsfähiger gegenüber Klimaeinwirkungen zu machen. Per gesetzlicher Grundlage soll deshalb künftig die Begrünung von Gebäuden und Freiflächen ab einer bestimmten Größe vorgeschrieben werden, erklärte am Donnerstag Baubürgermeister Stephan Kühn. Die Verwaltung hat dazu eine Begrünungssatzung erarbeitet.
„In den vergangenen Wochen haben wir die Überwärmung der Stadt wieder hautnah gespürt. Statt sommerlicher Leichtigkeit lag eine lähmende Hitze über uns. Die Stadtentwicklung kann die Auswirkungen des Klimawandels nicht ungeschehen machen", so Kühn. "Aber Dresden steht wie alle Städte vor der Aufgabe, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Hierfür müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, mehr Grün in die Stadt zu bringen, das für Abkühlung sorgt und Hitzeextreme abmildert."
Mit den Vorgaben soll der Stadtraum insgesamt grüner werden, zum Beispiel auf Dächern und an Fassaden. Gleichzeitig will die Stadt Regenwasser speichern und die Versiegelung von Flächen beschränken. Die Pläne werden jetzt zunächst von den Stadträten beraten.
Dass die Stadt Dresden eine Begrünungssatzung dringend benötigt, steht aus Sicht des Umweltamts außer Frage, wie Amtsleiter Wolfgang Socher betont: „Trockenheit, Hitze, aber auch lokale Überflutungen bei Starkregen werden immer häufiger und beeinflussen die Lebensqualität der Menschen. Der Klimawandel ist längst auch in Dresden angekommen. Was heute noch als außergewöhnliche Witterung zu bezeichnen ist, wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter häufen und zum Normalzustand werden. Die neue Begrünungssatzung soll ein wichtiger Baustein in der Vielzahl an Projekten und Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sein, die die Stadt bereits durchführt.“